Das Sternbild Orion ist eines der bekanntesten und schönsten Sternbilder des Nordhimmels. Wir werden uns mit seiner Entstehung, seinen mythologischen Hintergründen und seinen wichtigsten Sternen und Objekten beschäftigen.

Außerdem werden wir erfahren, warum das Sternbild ein beliebtes Ziel für Astronomie-Begeisterte ist und was wir von ihm lernen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Orion ist ein bekanntes Sternbild am Himmel.
  • Es ist nach einem mythologischen Jäger aus der griechischen Mythologie benannt.
  • Orion enthält viele helle Sterne, darunter Rigel, Betelgeuse, Bellatrix, und Saiph.
  • Der Gürtel des Orion ist eine auffällige Gruppe von drei Sternen, die fast parallel zueinander ausgerichtet sind.
  • Orion ist Teil der Wintersternbilder auf der Nordhalbkugel und der Sommersternbilder auf der Südhalbkugel.
  • Orion ist ein beliebtes Ziel für astronomische Beobachtungen und Astrofotografie.
  • Das Sternbild enthält auch einige interessante astronomische Objekte wie den Orionnebel, ein Sternentstehungsgebiet in der Nähe von Orions-Gürtel.

Namensherkunft der griechisch-römischen Sagenwelt

Die Geschichte besagt, dass Orion, ein stolzer Jäger in der griechischen Mythologie, alle lebenden Tiere töten konnte. Um ihn davon abzuhalten, schickte die Erdgöttin Gaia einen Skorpion, um ihn zu töten. Diese Erzählung wird durch die Konstellationen am Himmel widergespiegelt.

Wenn der Skorpion im Osten aufgeht, geht der Orion im Westen unter und verschwindet. Aber dank der Hilfe des Heilsgottes Äskulap wird Orion wiederbelebt und kehrt zurück, um den Skorpion zu besiegen. Am Himmel sind diese Ereignisse auch umkehrbar zu sehen, wenn der Skorpion vom Heilsgott Äskulap verjagt wird und im Westen untergeht, während Orion im Osten wieder aufersteht.

Dieses Phänomen ist möglich, weil die beiden Sternbilder am Himmel einander gegenüberstehen, sodass, wenn eines aufsteigt, das andere untergeht.

Wo am Himmel finde ich Orion?

Wenn man an einem klaren Winterabend zum Himmel schaut, kann man eine der auffälligsten Sternenkonstellationen am Himmel sehen – den Orion, auch bekannt als Himmelsjäger. Dieses Sternbild besteht aus vielen hellen Sternen und hat eine markante Form in Form eines großen X.

Orion am Nachthimmel
Orion. Quelle: Till CrednerOrionCCCC BY-SA 3.0

In der Mitte des Sternbildes befinden sich drei Sterne, die in einer perfekten Linie angeordnet sind und als Gürtel des Orion bezeichnet werden. Die beiden Schultern des Orion strahlen ebenfalls hell und ebenso seine Knie. Unterhalb des Gürtels befinden sich einige Sterne und neblige Sternhaufen, die aussehen, als ob der Orion an dieser Stelle ein Schwert tragen würde.

Wintersternbild

Der Orion ist nicht nur ein beliebtes und auffälliges Sternbild am Himmel, sondern auch ein typisches Wintersternbild. Mit einem Teleskop können wir einige der besonderen Schmuckstücke in dieser Region enthüllen.

Insbesondere gibt es hier viele farbenprächtige Gasnebel und Sternentstehungsgebiete, zu denen auch der berühmte Orionnebel M42 und der Kleine Orionnebel M43 gehören. Diese finden wir unterhalb der drei Gürtelsterne im Bereich des Schwertes des Orion.

Der Orionnebel M42 ist bereits mit bloßem Auge als verwaschenes Fleckchen am Himmel zu erkennen. Aber mit einem Teleskop können wir Nebelschwaden und junge blaue Sterne erkennen, die erst kürzlich entstanden sind. Das Gebiet des Orionnebels ist etwa 1350 Lichtjahre von uns entfernt. In der Nähe des linken Sterns im Gürtel des Orion befinden sich auch der Pferdekopfnebel und der Flammennebel.

Der Pferdekopfnebel ist eine Dunkelwolke, die sich vor einem helleren Nebel ausbreitet und nur durch den Kontrast gut zu sehen ist. Dieses gesamte Gebiet befindet sich etwa 1500 Lichtjahre von uns entfernt.

Sterne des Sternbild Orion

Im Orion-X haben alle Sterne einen Namen und ihre charakteristischen Eigenschaften. Besonders bekannt und interessant sind 3 von ihnen.

Beteigeuze

Der Schulterstern auf der linken Seite des Orion-X heißt Beteigeuze und er leuchtet rot. Er ist ein Überriese und im Vergleich zur Sonne etwa 630 Mal größer. Wenn Beteigeuze an der Stelle der Sonne wäre, würde er bis zur Marsbahn reichen. Doch dieser Stern ist am Ende seines Lebens angekommen und könnte bald in einer Supernova vergehen. Zum Glück für uns ist Beteigeuze rund 400 Lichtjahre von uns entfernt.

Bellatrix

Der Stern Bellatrix befindet sich auf der rechten Schulter des Orion und strahlt in einem blauen Farbton. Dieser Riesenstern ist etwa 243 Lichtjahre von uns entfernt. In den nächsten 100 Millionen Jahren wird sich Bellatrix zu einem Roten Riesen entwickeln.

Rigel

Rigel, der Stern auf der rechten Seite des Orion-X unterhalb des Gürtels, ist der hellste Stern im Orion. Dieser blauweiße Überriese ist noch sehr jung und hat eine Lebenserwartung von weniger als 100 Millionen Jahren. Im Vergleich zur Sonne ist Rigel deutlich schwerer und wird bald seinen Brennstoff aufgebraucht haben. Dann wird er zu einem Roten Überriesen werden.

Orion: Deep-Sky-Objekte für Anfänger und Profis

Im Sternbild Orion gibt es eine Fülle von faszinierenden Deep-Sky-Objekten, darunter der berühmte Orionnebel (M42) und der Kleine Orionnebel (M43), die beide in der Nähe des Oriongürtels zu finden sind. So weiß man, bevor man ein Teleskop kaufen möchte, was man beobachten kann.

Der Orionnebel ist ein leuchtender, diffuser Nebel, in dem gerade neue Sterne entstehen. Der Kleine Orionnebel ist ein heller Emissionsnebel, der die Umgebung des Orionnebels beleuchtet.

In der Nähe des linken Gürtelsterns befindet sich der Pferdekopfnebel, der durch seine ungewöhnliche Form auffällt. Es handelt sich dabei um eine dunkle Staubwolke, die vor einem helleren Nebel liegt und so eine ungewöhnliche Silhouette erzeugt.

Ein weiteres bekanntes Objekt ist der Flammennebel, der sich in der Nähe des rechten Gürtelsterns befindet. Es handelt sich dabei um einen Emissionsnebel, der durch die Strahlung junger, heißer Sterne in seiner Umgebung zum Leuchten angeregt wird.

Neben diesen bekanntesten Objekten gibt es noch viele weitere interessante Nebel und Sternhaufen im Sternbild Orion, wie zum Beispiel der NGC 1977 (Running Man Nebula), der Messier 78 (Cederblad 202), der Messier 78A, und der Messier 78B. Diese Deep-Sky-Objekte bieten eine reiche Vielfalt an Farben, Formen und Strukturen und sind ein faszinierendes Ziel für Amateurastronomen und professionelle Beobachter gleichermaßen.

Highlight im Sternbild Orion

Wollen wir uns dem bekanntesten Deep-Sky-Objekt im Sternbild Orion widmen. Besonders leicht zu finden und daher auch für Anfänger gut zu beobachten oder zu fotografieren.

Der Orionnebel

Der Orionnebel, auch bekannt als Messier 42 oder M42, ist ein beeindruckendes Deep-Sky-Objekt im Sternbild Orion. Es handelt sich dabei um einen leuchtenden Gasnebel, der etwa 1.344 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Mit einem Durchmesser von etwa 24 Lichtjahren zählt er zu den größten und hellsten Nebeln am Nachthimmel.

Der Nebel besteht hauptsächlich aus Wasserstoff, der von ultraviolettem Licht junger Sterne zum Leuchten angeregt wird. Im Inneren des Nebels befindet sich ein Sternentstehungsgebiet, in dem neue Sterne geboren werden. Diese jungen Sterne können bis zu zehnmal so massereich wie die Sonne sein.

astrofotografie orion nebel
DSO: Orion-Nebel, Entstanden in Siegenburg im Garten (Fotograf: Sascha Weiss)
Teleskop: Skywatcher 150/750*, Kamera: Nikon D5000* (eigene Astromodifikation)

Der Orionnebel ist auch ein beliebtes Ziel für Astronomen und Amateurastronomen. Mit einem Teleskop lassen sich viele interessante Details entdecken, wie zum Beispiel die Trapez-Sterne, die vier jungen Sterne im Herzen des Nebels, die eng beieinander liegen und eine spektakuläre Anziehungskraft auf andere Sterne im Nebel ausüben.

Eine weitere interessante Eigenschaft des Orionnebels ist, dass er in sichtbarem Licht verblasst, wenn er aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird. Dies ist auf die Anordnung des Nebels in Bezug auf die Erde und die Lichtabsorption durch interstellare Staubwolken zurückzuführen.

Insgesamt ist der Orionnebel ein faszinierendes Deep-Sky-Objekt, das sowohl für Wissenschaftler als auch für Hobbyastronomen gleichermaßen interessant ist.

Häufig gestellte Fragen

Wie finde ich das Sternbild Orion?

Von August bis April kann man in Mitteleuropa das Sternbild Orion betrachten, da es zu dieser Zeit am Himmel sichtbar ist. Durch seine markante Form und die leuchtenden Sterne kann man es ohne Teleskop oder Fernglas mit bloßem Auge erkennen. Wenn man jedoch ein Fernglas benutzt, kann man bereits den Orionnebel sehen.