1668 baute Isaac Newton ein Spiegelteleskop in der heutigen Form um. Er setzte einen konkaven Hauptspiegel in das Gehäuse. Um 45° neigte sich ein Fangspiegel zur Mittelachse. Einfallendes Licht wurde somit rechtwinklig aus dem Tubus in das Okular geleitet. Zum Betrachten der Objekte musste der Astronom seitlich in das Teleskop hinein schauen.

Der Dinosaurier unter den Reflektoren – das Newton-Spiegelteleskop

Newtons Erfindung wurde zu allererst von ihm selbst weiterentwickelt. Er ergänzte seinen Reflektor durch einen sphärischen Hauptspiegel. Ein solcher sammelte das Licht nicht an einem bestimmten Punkt, sondern führte es an einer kurzen Achse entlang.

Zwar entstanden bei Teleskopen mit großem Öffnungsverhältnis erhebliche Abbildungsfehler. Für Beobachtungen in der Feldteleskopie jedoch arbeitete das Spiegelteleskop schon damals nahezu fehlerfrei.

Weitere Verbesserungen der Grundidee wurden 1721 von den Gebrüdern John, George und Henry Hadley (englische Mathematiker und Astronomen) vorgenommen. Sie ersetzten den sphärischen durch einen parabolischen Hauptspiegel.

Die theoretische Idee stammte allerdings nicht von ihnen. Bereits James Gregory (schottischer Mathematiker und Astronom) beschrieb die Vorteile gegenüber den bisherigen Spiegelteleskopen nach Newton.

Damals war die Herstellung parabolischer Spiegelflächen schwierig. Den Gebrüdern Hedley gelangen erstmals die Fertigung und der praktische Einsatz im Newton-Teleskop. Nun wurde das einfallende Licht exakt an einem Brennpunkt gesammelt.

Wie die Dinosaurier in der Ära ihrer Entwicklung immer größer und komplexer wurden, so beschäftigt sich die Astronomie ebenfalls mit immer gewaltigeren Spiegelteleskopen. Dabei wird die einfache, aber geniale Newtonsche Grundidee der Abbildung über Reflexion stets weiter perfektioniert.

Vorteile und Nutzung in der Hobbyastronomie

Gerade Einsteiger in die Hobbyastronomie lesen diese Worte am liebsten: NewtonSpiegelteleskope sind günstig und können begrenzt selbst »gebastelt« werden. Vor die sphärischen Hauptspiegel für Standardmodelle können ohne besondere Kosten leicht selbst zurecht geschliffen werden. Am gebräuchlichsten ist die »Dobson«-Bauweise.

Deep-Sky-Beobachtungen erdnaher Objekte gelingen in hoher Qualität bereits mit einem 114mm-Spiegelteleskop. Leider sind die »Lichtsammelleistung« und das Auflösungsvermögen bei der Betrachtung erdferner bzw. lichtschwacher Objekte auch viele Jahrhunderte nach der Erfindung durch Newton noch immer unzureichend.

Ein weiterer Vorteil in der Feldteleskopie ist die robuste Bauweise von NewtonSpiegelteleskopen. So können die meisten Durchschnittsgeräte überall hin transportiert werden, sind nur geringfügig schwingungsempfindlich und liefern bei einem lichtschwachen Öffnungsverhältnis von ca. 1:8 schnelle Beobachtungsergebnisse bei kurzen Brennweiten.