Auf die Idee, einfallendes Licht zu bündeln und dadurch Dinge auf der anderen Seite von optischen Linsen darzustellen, kamen nicht erst die Wissenschaftler der modernen Astronomie. Die Spezialisierung auf exaktere Lichtdarstellung erlaubt immer schärfere Beobachtungen mit Hilfe von Achromaten.

Achromaten – Begriffserklärung und Aufbau

Achromaten gehören zum großen Bereich der Linsenteleskope (Refraktoren). Die einfachsten Ausführungen bündeln Licht durch eine Linse, feinere Refraktoren verwenden mehrere Linsen von unterschiedlichen Einzeleigenschaften. Dadurch korrigiert das System fehlerhafte Bilddarstellungen (Dispersion).

Bereits zweilinsige Achromaten genügen zur Beobachtung naher, günstigstenfalls nicht selbst strahlender Himmelsobjekte. Allerdings sind die Abbildungen nur bei geringer Vergrößerung fehlerfrei. Einsteigermodelle erlauben exakte Mond- oder Sternenhimmelbetrachtungen.

Um hellere Objekte zu sehen oder gar zu entdecken, eignen sich vierlinsige Refraktoren besser. Hier sind vier Linsen hintereinander angebracht. Das erzeugte Bildfeld wirkt fast eben. Die Darstellung eignet sich begrenzt sogar für fotografische Darstellungen.

Vierlinsige Achromaten sind leicht gebaut, gut im Auto zu transportieren und robust genug für Geländeeinsätze. Allerdings ist auch hier das Leistungsvermögen begrenzt. Helle Sterne werden ab einer 120fachen Vergrößerung nicht mehr exakt abgebildet.

Funktionsprinzip und Verwendung in der Astronomie

Das Hauptproblem einfacher Linsenteleskope sind Darstellungsfehler durch die Lichtstreuung. Sicher kennen Sie den Prismaeffekt aus dem Schulunterricht. Diese Streuung korrigieren Achromaten durch gezielt angeordnete Linsenreihen. 

Zwei Farben, in der Optik Wellenlängen genannt, durchqueren beim Auftreffen auf das Achrometer einen gemeinsamen Fokus. Jede Linse ist in Wölbung und Dicke für die gewünschte Bündelung gearbeitet. Dadurch werden optische Fehler wie Farbsäume bei Abbildungen korrigiert.

Vor allem ihre Genauigkeit trotz relativ einfachen Aufbaus macht Achromaten bei Einsteigern und fortgeschrittenen Hobbyastronomen in der Feldteleskopie beliebt.

Die Geräte werden wie Kameras auf Stativen befestigt, sind bezahlbar und arbeiten sehr exakt. Ihre Handhabung gelingt auch Kindern ohne Hilfe einer zweiten Person. Die Beobachtungsergebnisse genügen in jedem Fall astronomischen Anforderungen.