Viele der kurzperiodischen Kometen haben den besonderen Vorteil, dass sie in einem Forscherleben sehr gründlich, nämlich mehrmals, beobachtet und zumindest erdgebunden untersucht werden können.

Ihre »Reise« durch das Sonnensystem ist zum Teil durch den Einfluss des Gasriesen Jupiter auf den gut sichtbaren Bereich begrenzt, so dass ein großer Teil ihrer Umlaufzeit mit moderner Technik fotografisch dokumentiert wird. Einzelexemplare wurden während der Annäherung an das Perihel sogar von Amateurastronomen mit einfachen Teleskopen entdeckt.

Amateurentdeckung 178P/Hug-Bell und »Wiederkehrer« 2012 168P/Hergenrother

Die Amateurastronomen Hug und Bell (Kansas) waren die ersten »Laien«, die einen kurzperiodischen Kometen nicht nur im Sonnensystem beobachteten, sondern zugleich ein bislang unentdecktes Exemplar im Teleskop verfolgten.

1999 zeichneten sie die Spur von 178P/Hug-Bell auf. Bei seinem nächsten Perihel 2006 konnten die Umlaufzeit mit 7,06 Jahren sowie seine begrenzte »Reise« zwischen Jupiter und Mars bestimmt werden. Schon im Sommer 2013 wird seine Wiederkehr erwartet.

Genau für den 1. Oktober 2012, also schon in ein paar Wochen, ist das aktuelle Perihel für 168P/Hergenrother, einen noch »flotteren« kurzperiodischen Kometen, vorhergesagt. Obwohl er selbst in Sonnennähe einen nur lichtschwachen Schweif ausbildet, wurde er im Teleskop 1998 entdeckt und 2006 bei Vollendung seiner nächsten Umlaufzeit wiedergefunden.

Die 2012er Wiederkehr wird jedoch weitgehend unspektakulär bleiben, da er unter allen Kometen des Sonnensystems zu den unauffälligsten gehört.

137P/Shoemaker-Levy und »Schnellreisender« 114P/Wisemann-Skiff

Mit dem Großspiegel am Palomar Mountain Observatorium wurde 1990 die schwache Spur von 137P/Shoemaker-Levy aufgefangen und seine Umlaufzeit bei der Wiederkehr auf 9,31 Jahre bestimmt.

Der kurzperiodische Komet »eiert« auf einer stark geneigten Ellipse durch unser Sonnensystem und vollzieht sein Perihel relativ weit entfernt von der Sonne. Es ist ein schwieriges Unterfangen, den nur 5,8 km großen »dirty snowball« überhaupt im Teleskop zu erkennen.

Obwohl 114P/Wisemann-Skiff seit seiner Entdeckung 1986 öfter und länger per Teleskop erforscht werden konnte, ist über die Ausmaße dieses kurzperiodischen Kometen wenig bekannt. Mit einer Umlaufzeit von 6,7 Jahren zieht er im Perihel noch weiter entfernt (1,5 AE) vor der Sonne vorüber. Er wurde zufällig nicht per Direktsichtung, sondern nachträglich auf Fotoplatten von diesem Bereich des Sonnensystems entdeckt.