vesta
Echt-Farben-Aufnahme von Vesta1

Vesta ist der zweitgrößte Hauptgürtel-Asteroid, besitzt jedoch nach dem Zwergplanet Ceres die größte Masse aller Asteroiden.

Neben Erdbahnkreuzern, die gefährlich nahe an die Erde herankommen, umkreist eine große Zahl von Asteroiden die Sonne zwischen Mars und Jupiter in einem mindestens 400.000 Objekte umfassenden Hauptgürtel.

Alle »Himmelsbrocken« zusammen besitzen ein Fünftel der Masse unseres Mondes und immerhin ein Drittel des einstigen neunten Planeten Pluto.

Spekulationen über die Entstehung aus einem lange zurückliegenden kosmischen »Crash« zwischen Himmelskörpern konnten bisher nicht bewiesen, jedoch auch nicht entkräftet werden.

Helles Himmelsei – der Hauptgürtel-Asteroid (4) Vesta

In nicht lichtverschmutzten Regionen ist der Asteroid von der Form eines »triaxialen Ellipsoiden« (oval) zum Zeitpunkt seiner Opposition (beim Mond die Vollmondphase) gerade noch mit bloßem Auge am Himmel erkennen.

Die basaltische Oberfläche erreicht eine scheinbare Helligkeit von 5,2 mag. Seit der Entdeckung von (4) Vesta 1807 bis ca. 40 Jahre später trug das Objekt des inneren Asteroidengürtels sogar die Bezeichnung »Planet«. 

Ein Asteroid hat keinen differenzierten Aufbau. Schon gar nicht besitzt er einen für Gesteinsplaneten typischen Eisen-Nickel-Kern. Bei dem Hauptgürtel-Asteroiden (4) Vesta gibt es aber eine Kruste, einen Mantel und einen Kern.

Natürlich löst das Spekulationen darüber aus, was aus dem offensichtlich einstigen Planeten einen Asteroiden formte. Das Weltraumteleskop »Hubble« zeigte Spuren aus Kollisionen enormen Ausmaßes auf dem Asteroiden.

Neben zahlreichen Schrunden und kleinen Kratern wurde ein gigantischer Einschlagkrater von 450 km Durchmesser, 8 km Tiefe und Ringwällen zwischen 8 bis 14 km Breite entdeckt. Wie ein Tempel »schmückt« die Mitte des Unglücksortes ein 13 km hoher Zentralberg.

Kollisionsfolgen von (4) Vesta auch auf der Erde nachgewiesen

Die Meteoritengruppe der »HED-Gruppe« besteht aus dreierlei Steinmeteoriten, als deren Mutterkörper der Asteroid (4) Vesta gilt. Für das Abschlagen aus dem Oberflächengestein diagnostizieren bisherige Untersuchungen ein Alter zwischen 22 – 26 Millionen Jahren.

Damit steht der Unglückszeitpunkt nach kosmischen Maßstäben sehr genau fest. Möglicherweise hat der frühe, heftige Zusammenprall die fertige Ausbildung des Protoplaneten (4) Vesta zum »richtigen« Planeten verhindert.

Auch ein anderer Asteroid, mit der Katalogbezeichnung (237442) 1999 TA10 , wurde Anfang 2011 eindeutig als Bruchstück von (4) Vesta diagnostiziert. Nach seiner Zusammensetzung und Vergleichen mit den kleineren Meteoritenfunden auf der Erde könnte es ein Rest aus dem gewaltigen Einschlagskrater mit dem Zentralberg sei.