Mond fotografieren

Den Mond fotografieren kann mit der richtigen Anleitung jeder. Oft ist die Mondfotografie der Startschuss für die Astrofotografie mit all ihren Feinheiten und beeindruckenden Resultaten.

Warum ist die Mondfotografie ein guter Einstieg?

Der Mond eignet sich als Fotoobjekt zum Einstieg in die Astrofotografie aus mehreren Gründen:

  1. Helligkeit: Der Mond ist das hellste Objekt am Nachthimmel und reflektiert das Sonnenlicht stark. Daher benötigt man keine speziellen astronomischen Filter, um ihn zu fotografieren.
  2. Größe: Der Mond ist vergleichsweise groß am Himmel und lässt sich auch mit einem Teleobjektiv oder einer einfachen Digitalkamera relativ gut abbilden. Man kann also ohne große Ausrüstung gute Ergebnisse erzielen.
  3. Kontraste: Die Mondoberfläche ist voller interessanter Strukturen und Kontraste, die beim Fotografieren gut zur Geltung kommen. Durch die Schattenwürfe der Krater und Berge entsteht eine schöne 3D-Wirkung.
  4. Stabilität: Im Gegensatz zu Sternen oder Planeten bewegt sich der Mond nicht so schnell am Himmel. Man kann also längere Belichtungszeiten verwenden und muss sich keine Sorgen machen, dass das Objekt verwackelt.

Alles in allem ist der Mond also ein ideales Fotoobjekt für den Einstieg in die Astrofotografie, da man mit vergleichsweise einfacher Ausrüstung gute Ergebnisse erzielen kann und gleichzeitig die Möglichkeit hat, interessante Strukturen und Kontraste abzubilden.

In welcher Mondphase den Mond fotografieren?

Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, welche Mondphase am besten geeignet ist, um tolle Fotos zu machen. Die Wahl hängt davon ab, welche Art von Fotos man machen möchte. Der Vollmond eignet sich gut als Lichtquelle für Landschaftsbilder, die im diffusen Mondlicht aufgenommen werden sollen.

Allerdings sind Detailaufnahmen seiner Oberfläche mit hohen Brennweiten bei Vollmond eher enttäuschend. Da die Sonne den Mond frontal beleuchtet, sind die Schatten auf der Oberfläche kaum ausgeprägt und es entsteht ein kontrastarmes, flaches Bild.

Mond fotografieren Mondphasen
Entstehung der Mondphasen. Quelle: Orion 8Moon phases 00CC BY-SA 3.0

Besser geeignet für Detailaufnahmen sind der zunehmende oder abnehmende Mond sowie der Halbmond, da die Gebirge und Kraterwälle dann lange, markante Schatten werfen, die den plastischen Eindruck der Oberflächenstrukturen verstärken.

Besonders eindrucksvoll sind diese Erscheinungen an der Licht-Schatten-Grenze (Terminator). Mit langbrennweitigen Objektiven lassen sich diese Details gut einfangen.

Mondfotografie auf die Schnelle: Smartphone

Es ist möglich, den Mond mit einem Smartphone oder Tablet zu fotografieren, die mit einer Kamera ausgestattet sind, aber es gibt einige Einschränkungen zu beachten.

Die größten Herausforderungen bei der Verwendung dieser Geräte sind der Fokus und die Belichtungssteuerung, sowie das Fehlen einer ausreichenden Zoomfunktion, um Details des Mondes aufzunehmen. Smartphones und Tablets verfügen normalerweise nur über ein Weitwinkelobjektiv, das für die Mondfotografie nicht ideal ist.

Wenn du ein Smartphone mit nur einer Kamera hast, ist es schwierig, den Mond als eigenständiges Motiv aufzunehmen, da die Kamera normalerweise ein breites Sichtfeld hat. Wenn du versuchst, den Mond nachts mit einem Weitwinkelobjektiv zu fotografieren, wird das Ergebnis höchstwahrscheinlich ein kleiner, weißer Fleck sein.

Das liegt daran, dass die Kamera versucht, die gesamte Szene zu erfassen und der Mond im Verhältnis dazu zu klein ist. In solchen Fällen ist es besser, den Mond nicht in die Aufnahme einzubeziehen.

Mondfotografie mit dem Smartphone
Die besten Fotos gelingen mit einem Monokular oder Teleskop, an das Smartphone durch einen einfachen Adapter angeschlossen wird.
Bildquelle: astroshop.de

Um beeindruckende Mondfotos zu machen, ist es empfehlenswert, ein Monokular an das Smartphone anzuschließen, um näher am Mond zu sein und eine gute Bildqualität zu erhalten.

Das Anbringen von aufclippbaren Teleobjektiven ist nicht zu empfehlen, da sie oft eine schlechte Qualität haben.

Es ist wichtig, dass das Smartphone die manuelle Einstellung der Belichtung ermöglicht, um ein gutes Mondfoto zu erhalten. Monokulare mit Smartphonehalterungen sind relativ günstig und können auch für die Beobachtung von Vögeln und anderen Tieren verwendet werden. Für die Fotografie sollte jedoch ein Stativ verwendet werden, da die Bildqualität nicht mit einer “richtigen Kamera” vergleichbar ist.

Mond fotografieren: Kamera und Objektiv

Um den Mond mit all seinen Details aufzunehmen, benötigt man ein Objektiv mit einer Brennweite von 300mm oder mehr. Eine höhere Brennweite bedeutet in der Regel eine bessere Bildqualität. Wenn man ein Objektiv mit Telekonvertern (Brennweitenverlängerung. Entspricht einer Barlow-Linsen) nutzt, kann man die Brennweite weiter erhöhen, jedoch kann dies zu einem Schärfeverlust und einer Verringerung der des Öffnungsverhältnisses führen. Aus diesem Grund sollte man keine 2,0x Telekonverter für die Mondfotografie verwenden.

Da Superteleobjektive sehr teuer sind, sind hochwertige Zoomobjektive eine gute Alternative. Objektive von Sigma, Tamron oder Nikons 200-500mm f/5.6E VR bieten eine große Brennweite und eignen sich gut für die Mondfotografie.

Planetenfotografie
Oftmals bereits vorhanden: DSLR

Bei der Wahl der Kamera ist es wichtig zu beachten, dass Kameras mit kleineren Sensoren eine stärkere Vergrößerung des Motivs ermöglichen. Die Ursache dafür sind die in der Regel kleineren Pixel bei kleineren Sensoren (Mehr Informationen dazu in Pixelgröße und Sampling).

Der sogenannte Cropfaktor verlängert die Brennweite, was bei der Wahl des Objektivs berücksichtigt werden sollte. Obwohl Vollformatkameras in anderen Bereichen Vorteile bieten können, sind Kameras mit kleineren Sensoren in Bezug auf die Brennweite im Telebereich besser geeignet.

Geeignete Kamera DSLR

Für Mondfotografie bevorzugen die meisten Hobbyfotografen Kameras mit Wechselobjektiven, die mit einem MFT oder einem APS-C-Sensor ausgestattet sind. Dazu gehören zum Beispiel die Sony Alpha 6000 oder die Canon 4000D. Mit diesen Kameras kann man ohne weiteres beeindruckende Mondfotos mit einer hohen Auflösung erzielen.

Kameraeinstellung für die Mondfotografie

  1. ☑️ Stativ oder Teleskop-Montierung
  2. ☑️ Manueller Modus
  3. ☑️ Bildstabilisator ausschalten
  4. ☑️ Kleines Öffnungsverhältnis bzw. kleine Blende wählen (große Blendenzahl)
  5. ☑️ Verschlusszeit 1/100. Je länger die Brennweite (Teleskop), desto kürzer
  6. ☑️ ISO 100 – 1000 (Vollmond – Halbmond – Sichel – Neumond)
  7. ☑️ Auslöser: verzögert oder fern (Verwacklungen)
  8. ☑️ Bildformat RAW zur besseren Bearbeitung
  9. ☑️ Fokus manuell

Welches Objektiv ist sinnvoll, um den Mond zu fotografieren?

Wie bereits erwähnt, sind Objektive mit größerer Brennweite geeignet. Ab circa 300mm lässt sich der Mond fotografieren, wie man es sich vorstellt.

Weitwinkelobjektive sind ungeeignet für Detail- und Nahaufnahmen. Da der Mond so ziemlich das hellste Objekt am Nachthimmel ist, muss das Objektiv nicht besonders Lichtstark sein. So lässt sich einiges sparen.

Mond fotografieren mit diesen beliebten Objektiven

Sigma 18-300mm 3,5-6,3:

  • Bietet einen großen Zoombereich, der von Weitwinkel bis Tele reicht
  • Kompakt und leicht, was es zu einem guten Allround-Objektiv macht
  • Gute Bildqualität, auch bei höherer Brennweite
  • Preislich erschwinglich im Vergleich zu anderen Zoomobjektiven

Tamron 100-400mm F/4.5-6.3 Di VC USD:

  • Sehr hohe Brennweite, ideal für Nahaufnahmen des Mondes
  • Gute Bildstabilisierung, was Verwacklungen minimiert
  • Schneller und präziser Autofokus
  • Robust und wetterfest, was es ideal für Outdoor-Fotografie macht
  • In der Preisklasse vergleichbar günstig

Mond fotografieren mit dem Teleskop

Wenn du stark vergrößerte Aufnahmen von Monddetails machen willst, ist die Verwendung eines Teleskops als Objektiv angezeigt. Dabei sorgen Brennweiten je nach Teleskop von über 1000-3000 mm für eine sehr große Vergrößerung. Umso wichtiger ist dann ein stabiler Stand des Setups. Eine belastbare und rigide Montierung ist enorm wichtig, da kleinste Bewegung für unscharfe Bilder sorgen würden.

Mond Teleskop
Halbmond mit Licht-Schatten-Grenze
(Torsten Edelmann (wonderplanets.de), HalfMoonCC BY-SA 2.5)
Teleskop für Kinder Mond
Zum Download auf Bild klicken

Wenn du den Mond fotografieren möchtest, ist es aber nicht nötig eine nachgeführte Montierung zu haben, wie es beispielsweise für die Deep-Sky-Astrofotografie unumgänglich ist.

Da der Mond sehr hell ist, lassen sich sehr kurze Belichtungszeiten realisieren und die Erdbewegung kann so vernachlässigt werden.

Merkmale eines Mond- und Planetenteleskops

Der Mond bietet uns aufgrund seiner Nähe, Helligkeit und Detailreichtum viele Vorteile als astronomisches Beobachtungsobjekt.

Diese Eigenschaften sollten auch bei der Entwicklung unseres Teleskops berücksichtigt werden, um das Beste aus der Beobachtung des Mondes herauszuholen. Hier sind einige Stichpunkte:

  • Der Mond ist sehr nah, hell und detailliert, was ihn zu einem idealen Beobachtungsobjekt macht.
  • Unser Teleskop sollte scharf und kontrastreich sein, um alle Details des Mondes zu erfassen.
  • Eine hohe Vergrößerung sollte möglich sein, während ein bequemer Einblick gewährleistet bleibt.
  • Da der Mond sehr hell ist, kann die Größe der Öffnung zugunsten der Abbildungsqualität reduziert werden, obwohl sie normalerweise maximiert wird.

Genauere Informationen dazu findest du in Mondbeobachtung mit dem Teleskop.

Passende Teleskope wären:

Notwendiges Zubehör

Um die Kamera mit dem Teleskop zu verbinden, ist ein Adapter nötig. Diese ist typischerweise ein T2-Adapter. Auf die Bedeutung einer stabilen Montierung wurde bereits eingegangen. Sonstiges kostenintensives Equipment, wie es auch bei der Planetenfotografie benötigt wird, entfällt.