Sie fliegen unberechenbar durchs Weltall, verglühen als Sternschnuppe in der Atmosphäre und landen gelegentlich auf der Erdoberfläche. Meteoriten sind Sammlerstücke, juristische Streitobjekte, vor allem ein wichtiges Stück Wissenschaft. Ihre Beschaffenheit erzählt uns anhand des Mutterkörpers viel über die Entwicklungsgeschichte des Sonnensystems. Die am häufigsten gefundenen Splitter kosmischer Impakts sind Bruchstücke aus Stein und eingeschlossenen Silikatkügelchen, Chondrit genannt.

Chondrit »Allende« riss alle Dorfbewohner aus dem Schlaf

Es gleicht einem Glücksfall, wenn ein Geologe einen Meteoriten früh genug nach dessen »Landung« noch in gutem Zustand vorfindet. Noch seltener, meist mit Schrecken unter den Anwesenden, wird der direkte Eintritt der Bruchstücke beobachtet.

Die Augen- und Ohrenzeugenberichte solcher steinernen »Gäste« aus dem Sonnensystem verfolgen Medien, Geologen und Meteoritenforschen mit großem Interesse. 1969 löste ein solches Ereignis, der »Allende« Fall, eine berechtigte Panik unter den Beobachtern im mexikanischen Chihuahua aus.

Die Erforschung des Materials lässt vermuten, dass der Mutterkörper zu Zeiten der protoplanetaren Scheibe gebildet wurde und der Chondrit Restpartikeln einer Supernova ausgesetzt gewesen sein könnte.

Feuerball über dem Himmel Mexikos

Mitten in der Nacht leuchtete der Himmel über den Häusern im Dörfchen Pueblito de Allende (Chihuahua, Mexiko) aus Südwest von einem riesigen Feuerball. Mit lautem Getöse zerplatzte der Meteorit während seines Sturzes aus dem Sonnensystem und regnete in geschätzten mehreren tausend »Scherben« über der Gegend nieder.

Das Streufeld der Reste des Chondriten wurde auf etwa 50 Kilometer bestimmt. Noch heute sammeln Geologen und Privatpersonen Bruchstücke von »Allende« von wenigen Gramm bis über 2 Zentner Gewicht ein. Das Stück, das vermutlich im Asteroidengürtel von einem wesentlich größeren Mutterkörper abgeschlagen wurde, muss etwa das Gewicht eines Autos besessen haben.

3 Tonnen Material konnten bisher geborgen, untersucht und ausgestellt werden. Weitere 5 Tonnen des Chondriten befinden sich – inzwischen wohl verwittert – noch irgendwo im Absturzgebiet des Meteoriten. Ein Teil der »Allende« Bruchstücke wurde von Privatpersonen als Andenken zu Schmuck verarbeitet oder befindet sich als Sammlerstück in deren Besitz.

Mutterkörper von diesen Dimensionen können durchaus regionale Katastrophen anrichten, wenn sie auf ihrem Weg aus dem Sonnensystem nicht während der Durchquerung der Erdatmosphäre zerbrechen.

Weltweit größter Fund eines Chondriten

1969 blühte das Weltraumzeitalter, und das Weltraumprogramm »Apollo« wurde mit Gesteinsproben vom Mond zurück erwartet. Für die Erforschung des Meteoriten »Allende« fiel dabei im wahrsten Sinne des Wortes etwas Nützliches ab.

Weil sich die Labors und Universitäten der Erde auf Neues aus dem Sonnensystem – nämlich die genannten Gesteinsproben – vorbereiteten, war auch das Interesse an der Erforschung des weltweit größten Fundes eines Chondriten groß genug.

Dabei dürfte auch der Gedanke mitgespielt haben, möglicherweise sogar den Mond oder einen einstmals dort kollidierenden Asteroiden als Mutterkörper bestimmen zu können.

Enstatit-Cholondrite

Als unser Sonnensystem noch eine protoplanetare Scheibe voller Staub, Gas und »Materieklumpen« war,  befand sich der wenigste Sauerstoff in Sonnennähe. Etwa dort, wo heute Merkur, Venus und Mars ihre Umlaufbahnen beschreiben, entstanden die Mutterkörper jener Meteoriten, die durch kosmische Impakts im Laufe ihrer Entwicklung zersprengt wurden und seither unterschiedlich stabil im Asteroidengürtel kreisen.

Eine seltene Gruppe von Meteoritenfunden, die Enstatit-Chondriten, wurden als steinerne Zeugen des frühen Sonnensystems auf der Erde gefunden. Ihnen ähnlich sind Funde von mutmaßlich noch früherer Entstehung, die primitiven Enstatit-Achondriten.

Wie viele Enstatit-Chondriten bisher auf der Erde »landeten«, ist unbekannt. Vielleicht sind sie inzwischen verwittert oder bewegen sich noch immer im Asteroidengürtel. Der erste und bisher einzige Steinmeteorit dieses Typs aus Zeiten der protoplanetaren Scheibe wurde 1952 in Kanada gefunden.

Lange Zeit galt der Meteorit »Abee« neben dem Meteoriten Neuschwanstein als einzigartige Sensationsentdeckung aus dem jungen Sonnensystem. Erst 1990 gelang mit der Bergung zweier ähnlicher Bruchstücke ein zunächst gleich scheinender Fund. Doch bei den Untersuchungen enthüllte er Widersprüche in Alter und Zusammensetzung.

Enstatit-Chondrit »Abee« – Zeugnis des jungen Sonnensystems

Der Fall des Meteoriten »Abee« ist mit 11:05 h am 09. Juni 1952 genau datiert. Über die Bergung 5 Tage später wird geschrieben, dass der Chondrit insgesamt 107 kg wog und beim Impakt einen fast 2 Meter tiefen Krater ins Erdreich eines Weizenfeldes nahe Alberta (Kanada) pflügte.

Bemerkenswert waren Impaktspuren auf der Oberfläche des Fundes. Diese sind Indizien für einen Beschuss des Mutterkörpers am ursprünglichen Herkunftsort im Sonnensystem.

Unter allen weltweiten Chondritfunden gibt es nur wenige Enstatit-Chondrite. Die Eisenkomponente solcher Meteoriten liegt in reduzierter, metallischer Form vor, die in sauerstoffarmer Umgebung des Sonnensystems, beispielsweise auf dem Mars, entstand.

Vergleiche des Fundstückes »Abee« mit Marsgestein deuten auf einen Ursprung im sonnennahen Bereich der protoplanetaren Scheibe hin. Die kühnsten Forscher vermuten als Mutterkörper den Planeten Merkur, von dem der Stein vor mehreren Millionen Jahren während eines Impakts auf der Planetenoberfläche abgesprengt wurde. Ein ähnlicher Fund ist der Meteorit Neuschwanstein (Fall und Fund Frühjahr 2002, Deutschland).

Primitive Enstatit-Achondriten

Die Übereinstimmungen zu »Abee« und »Neuschwanstein« sind umstritten. Möglich ist, dass die 0,41 und 4,31 kg schweren Fundstücke des Meteoriten »Itqiv« in der Westsahara ebenfalls in der protoplanetaren Scheibe, vielleicht in noch größerer Sonnennähe im Sonnensystem entstanden. Augenzeugen wollen 1990 den Fall beobachtet haben.

Doch die Radionuklid-Altersbestimmung ergab, dass sich der primitive Enstatit-Achondrit mindestens seit 5.800 Jahren auf der Erde befindet. Sein Bestrahlungsalter bestimmt den Zeitpunkt des Absprengens vom Mutterkörper, vielleicht im Asteroidengürtel, mit annähernd 30,1 Millionen Jahren, nach kosmischen Maßstäben erst »kürzlich«.

8 Jahre nach dem Fund des primitiven Enstatit-Achondriten gelang in Polen 1998 die Bergung eines knapp 9 kg schweren Meteoriten von vergleichbarer Zusammensetzung.

Hier ist der Metallanteil wie bei »Itqiv« sehr hoch (rund 22 %), was auf die Entstehung im protoplanetaren Stadium des Sonnensystems deutet. Auffällig sind wie beim Saharafund der geringe Anteil eingeschlossener Chondren (Silikatkügelchen) und die offensichtliche Abstammung von einem Mutterkörper mit chemischer Differenzierung (vulkanische Tätigkeit).

Möglicherweise befinden sich weitere Bruchstücke des einstigen Impakts noch immer im Asteroidengürtel.

»Steinalter« Meteorit Allan Hills 84001

Weniger schwergewichtig, dafür mit 4 Milliarden Jahren wahrhaft »steinalt« ist der Meteorit »Allan Hills 84001«. Er wurde im Winter 1984 in der Antarktis gefunden. Die Identifizierung des Mars als Mutterkörper gelang erst 1993. Andere Vergleichsmeteoriten sind wesentlich jünger als dieser SNC-Orthopyroxenit.

Das Bestrahlungsalter des Chondriten deutet auf einen Impakt auf unserem Nachbarplaneten vor 15 Millionen Jahren hin. Im ewigen Eis der Erde harrte der »Gast« aus dem Inneren des Sonnensystems seit etwa 13.000 Jahren aus.

Die Untersuchung des Meteoriten »Allan Hills 84001« ließ Exobiologen aufjubeln. 1996 fanden sich im Chondriten Spuren fossiler Bakterien. Seither diskutieren Experten um die These, das Leben der Erde könnte durch Impakts von anderen Himmelskörpern des Sonnensystems »mitgebracht« worden sein.

Jedes kleine Indiz ist allerdings nicht zwangsläufig die Form, das Stoffwechselprodukt oder ein Zerfallbeweis von Bakterien. Sollten künftige Forschungen die These erhärten, bewiese dies einstige Spuren von Leben auf dem Mutterkörper Mars.

Großer »Lebensträger«? Kohliger Chondrit Murchison

Sofern Meteoriten rasch nach dem Fall gefunden werden, sind sie eine begehrte Sensation für astronomische »Trophäensammler« und Forscher. Falls der Meteoritenfall beobachtet wird, ist ein schneller Fund eine riesige Chance auf neue Erkenntnisse aus dem frühen Sonnensystem oder gar über Lebensspuren jenseits von Mars und Erde.

In einigen Fällen lassen sich nahezu sicher die einstigen Mutterkörper bestimmen. Selten ist sogar die nachträgliche Bestimmung einer Umlaufbahn vor dem Absturz für einzelne Chondriten möglich.

Der Fall des Meteoriten »Murchison« war Wind auf die Mühlen des UFO-Glaubens der 1960er Jahre. Am Vormittag des 28.09.1969 beobachteten australische Augenzeugen in Murchison (Victoria) einen Feuerball, der kurz vor Erreichen der Erdoberfläche unter heftigem Beben in weitere Stücke zerbarst.

Als bei Untersuchungen der teils sehr großen Reste auch noch bekannt wurde, dass im Innern des Chondriten Aminosäuren und organische Verbindungen gefunden wurden, stand für die UFO-ianer fest: Wir sind nicht allein!

Die Entstehung dieser Lebensbausteine im Meteoriten »Murchison« wird zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Entwicklung des Sonnensystems vermutet. Erstaunlich ist, dass die Einschlüsse im Stein sowohl die Kollision des Mutterkörpers vermutlich mit einem Asteroiden also auch das Durchqueren der Erdatmosphäre so unbeschadet überstanden.

Die Umlaufbahn des kohligen Chondriten wird über viele – vielleicht Millionen – Jahre im Asteroidengürtel vermutet.

Meteorit Tagish Lake – ein »glänzender Auftritt«

Dass der Meteorit »Tagish Lake« keinen größeren Schaden anrichtete, scheint ein Wunder. Augenzeugen berichteten von einem hellen Feuerball über Kanada. Mit -22 mag erstrahlte der Chondrit heller als die meisten Beobachtungen, fiel jedoch in den Tagish Lake, der zum Fallzeitpunkt vereist war.

Der Mutterkörper ist wahrscheinlich ein Kometenkern, dessen Umlaufbahn schon in der Frühzeit des Sonnensystems begann. Auf der Erde wurden nach dem beobachteten »Feuerwerk« ca. 1,3 Tonnen Fundmaterial eingesammelt.

Einige Forscher verbinden die Untersuchungsergebnisse an den Fundstücken des Meteoriten »Tagish Lake« mit dem D-Typ-Asteroiden »773 Irmintraud«. Demnach stammt der Chondrit aus dem Asteroidengürtel, wo sein Mutterkörper wie die meisten Objekte der dortigen Umlaufbahnen mit einem anderen Trümmerteil aus der gleichen Region im Sonnensystem kollidierte.

Satellitenaufnahmen zeigten einen viel größeren Ursprungskörper – vor dem Eindringen in die Erdatmosphäre hatte »Tagish Lake« gute 4 Meter Durchmesser und wog ca. 56 Tonnen.

»Benthullen« der schwerste Meteoritenfund Deutschlands

Zahlreiche Berichte vom Fall eines Meteoriten sind in historischen Schriften festgehalten. Sie geben wissenschaftlichen, doch ebenso fantastischen Aufschluss über die »Gestrandeten« aus zurückliegenden stellaren Epochen. In einigen Fällen gelingt es, neben den Legenden auch den Fund zu bewahren.

Selbst in Deutschland gerieten einige der Fallobjekte in den Kreislauf aus Wahrheit und Dichtung. Ein schönes Beispiel ist der Meteorit »Benthullen«, der oft mit dem älteren Fund »Oldenburg« verwechselt wird. Doch außer dem Mutterkörper haben die beiden Chondriten nichts gemeinsam.

Ein Bauer stach Torf. Auf der Arbeitsfläche, einem Moor, bohrte sich eine ungewöhnliche Spur durch alle Schichten des Materials. Der Finder stach einen seltsamen Stein aus und nahm ihn mit nach Hause. Alle Versuche, den Fund zu zerschlagen, misslangen. Größe und Gewicht waren erstaunlich.

Doch zunächst landete der Meteorit »Benthullen« auf einem Steinhaufen in einem privaten Garten. Erst ein Jahr später, 1949, traf der Nachbar dieses Bauern auf den Geologen und Naturschützer Dr. Wolfgang Hartung. Jener besichtigte gerade ein Gelände im Nordwesten Niedersachsens. Er wurde hellhörig, besuchte sofort den Finder und den Stein.

Dr. Hartung kannte sich sehr gut mit Steinen aus. Mit Chronikdatum Ende Mai 1949 galt der Meteorit eindeutig als außerirdisch identifiziert. Berichte über den genauen Zeitpunkt der Entdeckung sind ungenauer. Nachbarn und Mitwisser legten sich auf 1944, also noch Kriegszeit, andere auf 1948, wie oben beschrieben, fest.

Eindeutig widerlegt ist jedoch da Gerücht, der über 17 kg schwere, längliche »Benthullen« (Länge 26 cm) habe vor seiner Anlieferung im »Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg« als Deckelbeschwerer für Bohnenfässer gedient.

»Benthullen« – vom Moor konserviert

Bisher wurde auf deutschem Gelände kein größerer Meteorit entdeckt. Günstig für die Untersuchung war, dass sein Liegeplatz im Moor ihn offensichtlich vor dem Zerfall durch Verrosten lange genug beschützt hatte.

»Benthullen« zeigte sich trotz seines gleichmäßig hohen Eisenanteils wenig verwittert und besaß noch die typische Schmelzkruste von seinem Atmosphärendurchflug. Die »Landung« schätzten die Wissenschaftler auf höchstens 120 Jahre vor dem Fund.

Als Mutterkörper des Meteoriten gilt nach wissenschaftlichen Untersuchungen der Asteroid »Eros«, von dem auch die zuweilen verwechselten Fragmente des Meteoriten »Oldenburg« abstammen.

Nach der historischen Rekonstruktion des Ursprungs von »Benthullen« zerbrach »Eros« vor geschätzten 4,56 Milliarden Jahren bei einer Kollision. Seine Fragmente wurden irgendwann zu Erdbahnkreuzern, wo sie ihre exzentrische Flugbahn nicht länger halten konnten und herab stürzten.

Steinmeteorit NWA 3009, gefunden 2003

Meteoriten erzählen spannende Geschichten von der Entwicklung unseres Sonnensystems. Meist sind es Tragödien, Kollisionsgeschichten von Planeten und Asteroiden. Deren Trümmer gehen nach einer meist unsteten Umlaufbahn Millionen von Jahren später zur Erde nieder.

Schlimmstenfalls verwittern die astronomischen Zeitzeugen unerkannt oder werden verarbeitet. Bestenfalls werden sie gefunden, untersucht und identifiziert. Von einigen Steinmeteoriten, die in den trockenen afrikanischen Wüsten oder den arktischen Blaufeldern befunden werden, kann dabei sogar der Mutterkörper bestimmt und eine ganze Gruppe der »Bruchpiloten« einander zugeordnet werden.

L-Chondriten (Steinmeteoriten mit hohem Eisenanteil) werden aufgrund ihrer sehr ähnlichen bis identischen Zusammensetzung dem Mutterkörper 433 Eros (Asteroid) oder 8 Flora (sonnennaher Riesen-Asteroid, größer als 25 km Durchmesser) zugeordnet.

NWA 3009, ein Meteorit aus dem Fundgebiet Nordwest-Afrika, wird hierbei eher dem Asteroiden 433 Eros zugeordnet. Der »Gast« aus dem Sonnensystem wurde 2001 in Marokko entdeckt und 2 Jahre später in Hamburg untersucht. Dabei konnten Alter, geschätzte Umlaufbahn und Verwitterungsgrad gut bestimmt werden.

Finder und Wissenschaftler vermuten folgende Geschichte hinter dem Steinmeteoriten NWA 3009: Vor einigen Millionen Jahren kollidierte der Mutterkörper 433 Eros mit einem anderen Asteroiden. Mutmaßlicher Ort des »Unfalls« könnte der Asteroidengürtel gewesen sein, der dichteste »Trümmerhaufen« des Sonnensystems.

Durch die Wucht der Kollision verließ NWA 3009 seine Umlaufbahn auf exzentrischem Weg und irrte lange Zeit der Erdbahn entgegen. Schließlich zwang die Erdanziehung den Meteoriten in die Erdatmosphäre. Diese durchquerte er gerade unbeschadet genug für den späteren Fund in Nordwest-Afrika.

Beobachteter Meteoritenfall eines L-Chondrit in Tamdakht (Marokko)

Ebenfalls ein L-Chondrit, vermutlich mit der Abstammung vom gleichen Mutterkörper, ging am 20. Dezember 2008 spätabends in der Nähe von Tamdakht (Marokko) nieder. Der Steinmeteorit vollzog sein Eintreffen auf der Erde als gleißender Feuerball unter Donnergrollen, Schockwellen und Explosionslärm.

Nachdem die plötzliche Tageshelle wieder abklang, begann sofort die Suche nach den Trümmern des »Gastes« aus dem Sonnensystem. Das Ereignis erinnerte Augen- und Ohrenzeugen zunächst an einen Flugzeug- oder Raketenabsturz. Erst mit Finden der ersten Teile des Meteoriten wurde die »Verschwörungstheorie« entkräftet.

Auf ca. 16 Kilometer Streubreite wurden teils regelrechte Geröllabschnitte von Teilen des Steinmeteoriten gefunden. Das Fundgewicht aller bisher identifizierten Tamdakht-Trümmer ist mit bisher etwa zwei Zentnern (ca. 100 kg) ein Rekord. Nie zuvor wurde in Marokko ein Fall eines ähnlich großen Meteoriten beobachtet.

Gut für die Untersuchungen war der schnelle Fund. So behielt trotz hohen Schockgrades das Reststück des Mutterkörpers genügend Konsistenz für eine Untersuchung und verwitterte nur sehr geringfügig.