Die bekannteste Besonderheit des Planeten Saturn ist sein ausgeprägtes Ringsystem, die Saturnringe. Die Ringe sind bereits mit einem Fernglas sichtbar und lassen sich sehr gut mit Einsteiger-Teleskopen beobachten.

Wie wurden die Ringe des Saturn entdeckt und benannt?

Gleich nach der Erfindung der ersten Teleskope machte die Erforschung der Planeten des Sonnensystems rasante Fortschritte. 1610 glaubte Galileo Galilei, um Saturn »Henkel« entdeckt zu haben. Dass es ein Ring mit geneigter Ekliptik ist, fand der Holländer Christiaan Huygens 1655 heraus.

Weitere 20 Jahre später fiel Giovanni Domenico Cassini eine auffällige Lücke zwischen den Saturnringen auf. Dies passte zu seiner Vermutung, das komplette Ringsystem bestehe aus einzelnen Partikeln.

Saturnringe
Saturnringe, Bildquelle: Gemeinfrei

Was versteht man unter den Ringen des Saturn?

Unter den Saturnringe besteht man eine flächige, scheibenförmige Anordnung von Materie in der Horizontalebene des Planeten. Diese Ringe sind besonders bekannt, weil sie bereits mit kleinen Vergrößerungen von der Erde aus gesehen werden können.

Die Ringe können von der Erde aus in einen A, B,C und geradeso D-Ring unterteilt werden. Mit Raumsonden konnte noch ein E, F und G-Ring beobachtet werden.

Die Ringe werden durch teilweise auffällige Unterbrechungen voneinander getrennt. Zwischen A- und B-Ring liegt die bekannte Cassini-Teilung. Innerhalb des A-Ring ist die Encke’sche Teilung. Raumsonden konnten noch viele weitere Teilungen entdecken. Die Teilungen entstehen teilweise durch die Monde des Saturns.

Aus was bestehen Saturns Ringe?

Die Ringe bestehen aus zahlreichen kleinen und mittelgroßen Eis- und Gesteinspartikeln, die in der Horizontalebene um den Planeten angeordnet sind. Die Partikel variieren von Staubkorngröße bis hin zu mehreren Meter großen Gebilden. 

Trotz der imposanten Größe vereinigt das Ringsystem nur circa 1/1000000 der Saturnmasse.

Dabei sind solche Ringsysteme keine Eigenart des Planeten Saturn. Auch Jupiter und Neptun besitzen ein Ringsystem. Diese sind jedoch viel weniger ausgeprägt als das imposante bereits mit kleinen Vergrößerungen von der Erde aus sichtbaren Saturnringe.

Wie alt sind die Ringe?

Die Entstehung der Saturnringe geht wohl bis in die Planetenentstehung zurück. Somit sind Teile des Ringes ungefähr 4,5 Mrd. Jahre alt. Es gibt jedoch auch jüngere Ringe. Im Laufe der Geschichte hat Saturn auch zahlreiche nicht zu Planeten gewordene Gesteinsbrocken eingefangen und mit seiner Gravitation zerrieben. So wurde ihre Masse ebenfalls Teil seines Ringsystems. Dieser Vorgang dauert bis heute an.

Wie groß sind die Ringe?

Die Ringe liegen in der Äquatorialebene des Planeten und haben einen einen Durchmesser von fast einer Million Kilometer. Erstaunlich ist, dass sie dazu im Vergleich hauchdünn sind. Ihre Dicke beträgt zwischen 10 und 100 Meter.

Wie kann ich sie beobachten?

Die astronomische Beobachtung der Saturnringe ist eine der atemberaubendsten Anblicke in der Amateurastronomie. Vorteilhaft ist, dass man selbst mit sehr einfachen Vergrößerungshilfen bereits die Ringe erkennt. Verwendet man ein Einsteigerteleskop, offenbaren sich einem noch mehr Details.

Die Ringe lassen sich fast immer beobachten. Nur wenn die Äquatorialebene des Planeten genau mit der Beobachtungsrichtung fluchtet, sind die Ringe kaum zu erkennen. Wir schauen dann nämlich genau auf die nur 10-100m dicke Kante des Ringsystems.