Um im April ein paar Sternschnuppen zu sichten, braucht ein Beobachter Geduld und ein geschultes Auge. Nur ein einziger Meteorstrom beschert uns am Nordhimmel einen wirklichen »Wünscheregen« – wenn auch keinen besonders spektakulären. Wer nicht auf dieses eine Aktivitätsmaximum warten möchte, wird mit viel Glück auch an anderen Tagen in anderen Radianten fündig. Doch meist liegt die Fallrate jener Meteorströme bei weniger als 5 Meteoren pro Stunde, oder der Strom erglüht tagsüber, somit höchstwahrscheinlich unbeobachtet, in der Erdatmosphäre.

Schwache Meteorströme und Sternschnuppen im April

Zwischen Ende März (31.03.) und dem 02.04. sind die meisten »Tau Draconiden« am Nordhimmel aktiv. Der schwache Meteorstrom stammt aus dem Radianten des Sternbilds »Drache« und verglimmt nahezu unbeobachtet.

Selbst im genannten Aktivitätsmaximum liegt die Fallrate bei unter 3 Meteoren pro Stunde. Ihr Mutterkörper ist der kurzperiodische Komet 21/P Giacobini-Zinner. Aus dem Radianten des Sternbilds Jungfrau schwärmen die »April-Virginiden« (Maximum 07./08.04.), die »Alpha-Virginiden« (Aktivitätsmaximum 14./15.04.) und die »Gamma Virginiden« (Maximum 14./15.04.) über den Nordhimmel. Selbst, wenn ihre Fallraten (unter 3 Meteoren pro Stunde) sich überlappen, bleibt die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung gering.

Tiefer am Nordhimmel, mit Beobachtungsrichtung zur Ekliptik, erglimmt der Meteorstrom der »Libriden« am Aktivitätsmaximum aus dem Sternbild Waage. Hier ist eine Sternschnuppe schon eher zu erhaschen, weil es mehrere Maxima im April gibt. Ihr stärkstes findet in der Nacht vom 17. zum 18.04. statt.

Ebenfalls von der Ekliptik, aus dem Sternbild Fische, tauchen tagsüber Einzelmeteore der »April Pisciden« auf, am wahrscheinlichsten vom 20. zum 21.04. Unscheinbar strömen Einzelexemplare der »April Ursiden« (Maximum 19. zu 20.04.) aus ihrem Radianten »Kleiner Bär« mit einer Fallrate von höchstens 2 – 3 Meteoren pro Stunde.

Antiker Meteorstrom Lyriden

Schon 687 v. Chr. beschrieben Beobachter in China einen »Sternenregen« aus dem Radianten des Sternbilds Leier vom Nordhimmel. Heutzutage ist der Meteorstrom weniger spektakulär.

Die jüngsten Sensationsberichte stammen aus den Jahren 1922 (Fallrate 100 Meteore pro Stunde) sowie dem Jahr 1982 mit 90 Meteoren pro Stunde. Das Aktivitätsmaximum des Sternschnuppenschauers ereignet sich in der Nacht vom 21. zum 22.04.

Die Spur der Sternschnuppen, welche die Erdbahn alljährlich kreuzt, hinterlässt der Komet »Thatcher« (C/1861 G1) während seines 415 Jahre dauernden Sonnenumlaufs.