Der Himmel zu Zeiten der antiken Astronomie schien relativ simpel aufgebaut zu sein. Es gab große und kleine (hellere und lichtschwächere) Sterne, dazwischen die Planeten, weiter draußen Flecke und andere flächenhafte, leuchtende Objekte sowie Galaxien. Ebenso übersichtlich verlief die Klassifizierung nach historischen Maßstäben – in klar definierte Objekte und »Nebel«.

Nebel als erster Begriff für »Himmelswolken«

Die alte Astronomie fasste all jene Himmelsobjekte unter dem Begriff »Nebel« bzw. »Nebelflecke« zusammen, die keine sternförmige oder Planetenstruktur zeigten. Auch die schon früh bekannten Galaxien (Sternnebel) und Sternhaufen wurden in dieser Rubrik aufgeführt. Erst mit der Erfindung des Teleskops erkannten die Astronomen, dass es sich um mehr als Flecke handelte.

Das einst einfache Fachgebiet Astronomie wurde bis heute um unzählige Nischen erweitert. Viele Galaxien heißen noch immer Nebel, weil ihr klassischer Name sich im wissenschaftlichen Sprachgebrauch manifestiert hat. »Echte« kosmische Nebel sind nach heutigem Verständnis interstellare Wolken aus Staub und Gas, die durch kosmische Ereignisse zum Leuchten angeregt werden oder gar eintreffendes Licht absorbieren.

Emissionsnebel 

Orion-Nebel (M42) – Aufnahme entstanden in Siegenburg 2020, Fotograf: Sascha Weiss

Emmisionsnebel nennt die Astronomie Gaswolken, deren Leuchten von heißen Sterne im Wolkeninnern angeregt wird. Es sind kosmische »Kinderstuben«, denn nur sehr junge, heiße Sterne bringen die nötige Energie auf, die beispielsweise vom hellen Teil des Orionnebels Licht aussendet (unterhalb der Gürtelsterne im Sternbild Orion).

Reflexionsnebel

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Beispiel für Reflexionsnebel: Plejaden (M45), Amateuraufnahme1

Die Plejaden dagegen gehören zu den Reflexionsnebeln. Diese reflektieren das Licht der nächstgelegenen Sterne, leuchten jedoch nicht selbst. Beide Nebelformen werden auch als »diffuse Nebel« zusammengefasst.

Planetarischer Nebel

Ein Beispiel für einen planetarischen Nebel ist der Quallennebel.

Quallennebel
Quallennebel (Jellyfish Nebula) IC443 , Privataufnahme von Thomas Großschmidt
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Beispiel für planetarischen Nebel: Eulennebel (M97) im Großen Wagen, Amateuraufnahme2

Danke an Fotograf Thomas Großschmidt, der uns diese tolle Aufnahme zur Verfügung gestellt hat.

Als kosmisch wesentlich älter hat die Astronomie »Planetarische Nebel« erkannt, das letzte Stadium eines heißen Sterns. Dieser stößt vor seinem endgültigen Ende seine Gashülle aus, und sie leuchtet von der Hitze des »Sternengreises« im Innern.

Zeugnisse eines solchen geborstenen Sterns sind »Supernovaüberreste«, eine Schockwelle als Folge des Gaus, die sehr schnell auf die abgestoßene Gashülle auftrifft und diese zum Leuchten anregt.

Dunkelnebel

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Beispiel für Dunkelnebel: Pferdekopfnebel3

Der Pferdekopfnebel wirkt auf Darstellungen der Astronomie wie von hinten beleuchtet. Doch eigentlich absorbiert er wie alle Dunkelnebel das Licht, das von hinter ihm liegenden Objekten auftrifft. Nebel solch irregulärer Formen sind Molekülwolken aus Wasserstoff. Die größten von ihnen sind einige Millionen Mal schwerer als unsere Sonne. Vermutet wird, dass in ihrem dunklen Innern Sterne entstehen. Es aufzuklären, ist eine der großen Aufgaben der Kosmologie.

Quellen

  1. “Plejaden – M45 (star cluster)” by cfaobam is licensed under CC BY 2.0, entnommen 19.01.2020
  2. “Nebula – M97” by Marc Van Norden is licensed under CC BY 2.0, entnommen 19.01.2020
  3. Ken CrawfordBarnard 33CC BY-SA 3.0, entnommen 19.01.2020