Von schweren Stein-Eisen-Meteoriten sind als Fundstücke weltweit bisher nur wenige aufgetaucht. Ihnen gemeinsam ist ein Mutterkörper gleicher Zusammensetzung, von dem während seiner Umlaufzeit im Asteroidengürtel Stücke abgeschlagen wurden. Diese »irrten« mutmaßlich noch einige tausend, vielleicht Millionen Jahre durch das Sonnensystem, bevor sie auf der Erde »strandeten« und von den Geologen als Pallasit einer gleichen Gruppe zugeordnet wurden.

Russische Fundstücke »Krasnojarsk« und »Brahin«

Erzählungen sibirischer Tataren brachten 1772 den Forschungsreisenden Peter S. Pallas auf die Spur des ersten Fundes eines Stein-Eisen-Meteoriten. Das sibirische Fundstück von zunächst 700 kg war laut Augenzeugen 1749 bei Ubeisk (Nähe Krasnojarsk) niedergegangen und wog noch nach allen Untersuchungen eine halbe Tonne.

Als Meteorit »Krasnojarsk« bildete der Fund den ersten einer ganzen Gruppe von Pallasiten, als deren Mutterkörper differenzierte Kleinkörper im Asteroidengürtel vermutet werden. Die Zusammensetzung des Eisen-Stein-Materials lässt auf eine schwere Impaktherkunft im Sonnensystem schließen, wobei Materie aus der Grenzschicht zwischen Asteroidenkern und Asteroidenmantel abgeschlagen wurde.

Ein zweiter vergleichbar zusammengesetzter Meteorit aus dem Asteroidengürtel wurde 1807 von russischen Bauern im Verwaltungsbezirk Homel geborgen. Nun kannte man schon die Herkunft solcher Materie aus dem Sonnensystem, was »Brahins« Untersuchungen vereinfachte. Offensichtlich stammt dieser 850 kg schwere Pallasit vom gleichen Mutterkörper ab wie der Krasnojarsker Fund.

Weitere Pallasitenfunde

An Gewicht unübertroffen blieb der bislang größte Fund eines Pallasiten in Kansas (USA). Der Meteorit wog bei seiner Bergung stolze 2,4 Tonnen und konnte nach den vorliegenden Erfahrungen rasch als weiterer »Splitter« des gleichen Mutterkörpers identifiziert werden. Auch die Meteoriten »Eagle-Station« und »Estherville« erlitten im Asteroidengürtel vor unbekannt langer Zeit den gleichen Unfall und fielen auf ihrer Reise im Sonnensystem günstig genug zur Erde, um hier vor der Verwitterung gefunden zu werden.

Das zweitgrößte bisherige Fundstück ist der Pallasit »Fukang«, benannt nach seinem gleichnamigen Fundort in China. Rechnet man das Gewicht dieses Meteoriten von 1 Tonne mit den anderen Fundgewichten zusammen, so »bröselte« bisher mindestens Unfallmaterial von 5 Tonnen aus dem Sonnensystem auf die Erde nieder. Das lässt die Schwere jenes Impakts im Asteroidengürtel ahnen, bei dem der Mutterkörper schwer angeschlagen wurde, wenn nicht gar völlig zerbarst.