Ceres – größter Himmelskörper im Asteroidengürtel [Reise-Guide]

Ceres ist das größte Objekt im Asteroiden-Gürtel. Gemäß Klassifikation der internationalen Astronomischen Union (IAU) wird er als Zwergplanet geführt wie Pluto. Der Zwergplanet wurde nach dem römischen Gott des Ackerbaus benannt.

Was ist Ceres?

Ceres ist mit einem Durchmesser von 964 km das größte und massereichste Objekt im Asteroidengürtel und galt lange größter “klassischer” Asteroid. Mittlerweile wird er als Zwergplanet klassifiziert, zu dem seit 2006 auch Pluto gehört. Zu seinen Besonderheiten gehört sein Reichtum an Wassereis und ein künstlicher Satellit (stillgelegte Raumsonde DAWN), der sich dauerhaft in einer niedrigen Umlaufbahn um ihn bewegt.

Warum ist Ceres ein Zwergplanet?

Ceres wird als Zwergplanet klassifiziert. Schon der erste laienhafte Blick auf eine Aufnahme erinnert auf Grund seiner homogenen runden Form mehr an einen Planet oder Mond als an das Aussehen eines Asteroids, wie die Filmkultur ihn prägt. 

Ein Zwergplanet besitzt fast alle Eigenschaften eines Planeten:

• Umlaufbahn um die Sonne
• ausreichend Masse für Kugelform (hydrostatisches Gleichgewicht)

Der einzige Unterschied zu einem klassifizierten Planeten ist, dass ein Zwergplanet seine Umlaufbahn nicht von anderen Körpern bereinigt hat. Der Zwergplanet bewegt sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter um die Sonne, zusammen mit 650.000 weiteren Himmelskörpern.

Eigenschaften

Kenndaten

Masse:	9,393 * 1020 kg
Äquatordurchmesser:	963 km
Poldurchmesser:	891 km
Volumen:	4,52331 * 108 km3
mittlere Dichte:	2,16 g/cm3
Temperatur:	-167° Celsius
Rotationsperiode:	9h 4m 30s
Oberflächenbeschleunigung:	0,29 m/s2

Atmosphäre

Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob der Zwergplanet eine Atmosphäre aufweist. Die Atmosphäre, sofern sie vorhanden ist, wäre aufgrund der geringen Gravitation nur sehr dünn und in Abhängigkeit zur Sonnennähe auch nur zeitweilig messbar. Der Sonnenwind würde die Atmosphäre, die aus sublimiertem Wasserdampf bestehen würde, forttragen.

Oberfläche

Die Raumsonde DAWN machte 2015 die ersten hochauflösenden Fotos der Oberfläche. Bis dahin stammten die einzigen Bilder vom Weltraumteleskop Hubble und zeigten nur grobe Oberflächenstrukturen. 

Er ist fast vollständig mit Regolith bedeckt. Diese dunkle, kohlenstoffreiche Schicht sorgt für ein geringes Reflexionsvermögen (Albedo 0,09). Die Oberfläche ist übersät von Kratern. Der größte Krater hat einen Durchmesser von 92 km und eine Tiefe von 4 km.

Aufbau

Zahlreiche Missionen versuchten Ceres bereits zu ergründen. Neben allen bisher bewiesenen Fakten und Zahlen ist eines phänomenal: Der Zwergplanet besteht zu 17 – 27 % aus – gefrorenem Wasser – sprich Eis! Das entspricht dem Fünffachen aller Süßwasservorräte der Erde.

Wie wurde Ceres entdeckt?

In der Neujahrsnacht 1801 beobachtete der Astronom Piazzi ihn eher zufällig. Er meinte, einen Kometen zu sehen. Als er seine Beobachtung mit einem Sternkatalog verglich, wurde ihm die Neuentdeckung klar.

Er benannte »seinen« Himmelskörper nach der römischen Göttin des Ackerbaus und Patronin der Insel Sizilien. 

DAWN-Mission

Die Nasa-Raumsonde DAWN erreichte 2015 den Zwergplaneten. Ziel war die Kartographierung der Oberfläche sowie Analyse der Bodenbeschaffenheit.

Im November 2018 wurde die Mission nach großem Erkenntnisgewinn aufgrund von ausgehendem Treibstoff eingestellt. Die DAWN Sonde bewegt sich jetzt als künstlicher Satellit in einem niedrigen Orbit um den Zwergplaneten.

Ceres umgekippt?

Messungen und Aufnahmen der Raumsonde DAWN legen nahe, dass die heutigen Pole in der Vergangenheit an einer anderen Stelle des Zwergplaneten lokalisiert waren. Die Rotationsachse ist “umgekippt”.

Mögliche Ursachen liegen vermutlich in einer Lageveränderung der Masse durch Einschläge oder innere Prozess, die dazu geführt haben, dass sich das Trägheitsmoment veränderte und sich so nachfolgend die Rotationsachse neu ausrichtete.

Auftritt in der Science-Fiction

Ceres erlangte durch die Serie “The Expanse” eine gewisse Popularität in der breiten Bevölkerung. Ein Großteil der Handlung der ersten Staffel findet auf dem Zwergplaneten statt.

Besonders erfreulich ist, dass es sich bei “The Expanse” insbesondere in den ersten Staffeln der Serie um Hard-Science-Fiction handelt und somit versucht wird, Rahmenbedingung von Technik und Lebensalltag auf wissenschaftliche Erkenntnissen fußen zu lassen.

So ist die Wasser- und Sauerstoffversorgung ein stetiges Problem der Raumstation, die in den Zwergplanetrn gebaut wurde. Auch die niedrige Schwerkraft führt zu körperlichen Veränderungen der Menschen auf dem Zwergplaneten.

Spannende Fakten zum Zwergplanet Ceres

• Ceres ist der größte Zwergplanet im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.
• Er wurde im Jahr 1801 von dem italienischen Astronomen Giuseppe Piazzi entdeckt.
• Der Zwergplanet hat einen Durchmesser von etwa 940 km und eine Masse, die etwa ein Drittel der Gesamtmasse des gesamten Asteroidengürtels ausmacht.
• Auf Ceres gibt es eine Vielzahl von Kratern, Bergketten und Ebenen, darunter der größte Krater auf Ceres, der Occator-Krater, der einen Durchmesser von etwa 90 km hat.
• Die Oberfläche von Ceres besteht hauptsächlich aus Wasser, was auf eine mögliche Existenz von Eis unter der Oberfläche hinweist.
• Der Zwergplanet hat einen kleinen Mond namens Dysnomia, der im Jahr 2000 entdeckt wurde.
• Im Jahr 2015 besuchte die NASA-Raumsonde Dawn Ceres und lieferte erstaunliche Bilder und Daten von diesem Zwergplaneten.
• Eine der aufregendsten Entdeckungen auf Ceres ist die Existenz von hellen Flecken, die auf Salzablagerungen oder vielleicht sogar auf Eis hinweisen könnten.
• Ceres wird als potenzielles Ziel für zukünftige Raumfahrtmissionen angesehen, um mehr über seine geologische und geophysikalische Beschaffenheit sowie seine Entstehungsgeschichte zu erfahren.

Häufig gestellte Fragen zu Ceres