Fast 50 % aller Meteorströme des Monats Mai sind tagsüber am Nordhimmel aktiv. Selbst im Aktivitätsmaximum, bestenfalls zwischen 9. und 25. Mai, sind einzelne Sternschnuppen wegen der geringen Fallraten nur mit Beobachtungshilfen sichtbar. Nachtbeobachtungen konzentrieren sich auf gelegentliche Erfolgssichtungen zwischen 6. und 19. Mai. Wer in der ersten Maihälfte den Himmel wachsam beobachtet, darf sich in Mitteleuropa auf die Nacht vom 05. zum 06. Mai, besonders auf die Morgendämmerung, freuen. Dann kreuzt die Erdbahn die Spur des Mutterkörpers »Halleyscher Komet«.

»Eta-Aquariden« – Sternschnuppen des Monats Mai

Aus der Spur des Mutterkörpers »Halleyscher Komet« ergießt sich der Meteorstrom der Eta-Aquariden(auch »Mai-Aquariden«) über den Nordhimmel. Die Kometenbahn liegt sehr tief über dem Horizont. Daher sind die Sternschnuppen wegen des flachen Eintrittswinkels aus dem Radianten des Sternbilds »Wassermann« besonders lange sichtbar.

Am besten sieht man die 60 – 70 Meteore pro Stunde am Aktivitätsmaximum 5./6. Mai. Aufzeichnungen über die in etwa gleich gebliebene Fallrate des starken Maistroms existieren schon seit mindestens zweitausend Jahren.

Schwache bzw. tagaktive Meteorströme zwischen 06. und 19. Mai

Der Meteorstrom der »Mai Libriden« hat zwar vom 06./07. Mai sein dünn gesätes Aktivitätsmaximum, ist jedoch unbedeutender als die Juni-Variante. Die Bahn des Mutterkörpers stammt offensichtlich aus dem gleichen Radianten. Eher wegen ihrer Herkunft aus dem Sternbild »Schlangenträger« als wegen ihrer schwachen Fallrate sind die »südlichen Mai-Ophiuchiden« (Maximum 13. – 18. Mai) sowie die »Nördlichen Mai-Ophiuchiden« (Maximum 18./19. Mai) bekannt.

Nur mit optischen Hilfsmitteln sind die »Epsilon Aquiliden« am Nordhimmel zu sehen. Ihre höchste Fallrate erreichen sie mit weniger als 5 Meteoren pro Stunde in der Nacht vom 17. zum 18. Mai.

Tagaktive Meteorströme sind mit bloßem Auge nur in Ausnahmefällen sichtbar. Am 9. und 10. Mai erreichen die »Epsilon Arietiden« ihr Aktivitätsmaximum. Untersuchungen zeigten, dass sie dem gleichen Mutterkörper entstammen, dessen Bahn die Erde nochmals im November, dann aber unter dem Radianten der »Südlichen Tauriden«, kreuzt.

Ebenfalls aus dem Sternbild »Widder« strömen die »Mai Arietiden« tagsüber am Nordhimmel entlang. Ihr Maximum findet am 16. und 17. Mai statt. Ebenfalls sind die »Mai Pisciden« aus dem Sternbild Fische sowie der etwas stärkere, ebenfalls tagaktive Meteorstrom »Omicron Cetiden« (Sternbild Walfisch) mit entsprechenden Hilfsmitteln auffindbar. Letzterer hat im Laufe der Jahre stark schwankende Fallraten.