Die Entwicklung allein der Instrumente am Mauna-Kea-Observatorium zeigt, dass bei allem Fortschritt die Astronomie erst am Anfang steht. Zum Beispiel werfen Beobachtungen mit den Präzisions »augen« des Canada-France-Hawaii Telescope neue Fragen auf, statt Antworten zu geben.

Weil Hawaii als Weltklasse-Standort gilt, arbeiten internationale astronomische Vereinigungen eng zusammen. Die spektakulären Ergebnisse verschiedener Forschungsprojekte allein in den letzten paar Jahren bringen in kleinen Puzzle-Teilen das größere Bild vom Universum weiter zusammen.

Standort Mauna-Kea-Observatorium und Großspiegel CFHT

Die Gegend des Mauna-Kea-Observatoriums wird seit den 1960er Jahren als Standort für astronomische Beobachtungen genutzt. Als 5. Forschergruppe taten sich 1979 Frankreich, Kanada und die Universität Hawaii zusammen und installierten das Canada-France-Hawaii Telescope.

Es gehörte für fast zwanzig Jahre mit seinen 3,6 m Spiegeldurchmesser zu den weltweit größten Teleskopen. Durch ständige Aufrüstung finden auch heute noch Beobachtungen »state of the art« statt. Die Qualität der Forschungsprojekte präsentiert der Trailer auf »Hawaiian Starlight« (http://www.cfht.hawaii.edu/HawaiianStarlight/trailer.html) mit brillanten Bildern aus dem Universum.

Besonders von Beobachtungen aus der Region um die Andromeda-Galaxie (M31) zeigt das Canada-France-Hawaii Telescope eindrucksvolle Aufnahmen vieler Zwerggalaxien um die Randgebiete vom M31. Ein weiterer Schwerpunkt von Forschungsprojekten ist die Feuerrad-Galaxie (M33).

Auch von dieser Region sind erstaunliche Aufnahmen im Starlight-Trailer auf Hawaii öffentlich zugänglich. Die Entdeckungen der letzten Monate führten zu einer intensiveren Zusammenarbeit mit anderen Teleskopen am Mauna-Kea-Observatorium und sogar mit den Weltraumteleskopen, zum Beispiel Hubble.

Instrumente und Beobachtungen

Das Canada-France-Hawaii Telescope ist ein Primärfokus-/Cassegrain-Teleskop. Sein Hauptspiegel umfasst 3,6 m (genauer: 3,58 m) und ist parabolisch geschliffen. Zur Aufnahme der Beobachtungen dienen eine CCD-Großfeldkamera sowie verschiedene Infrarottechniken.

Adaptive Optik macht wie bei den anderen »Riesen« am Mauna-Kea-Observatorium den großen Hauptspiegel noch präziser. Außerdem sorgen mehrere Spektrographen für brillante Ergebnisse der verschiedenen Forschungsprojekte am Mauna-Kea-Vulkangipfel auf Hawaii.

Aufgrund der hohen Qualität dieses Großspiegels am Mauna-Kea-Observatorium sind umfangreiche Aufrüstungen für künftig noch präzisere Beobachtungen geplant.

So soll ein Fourier-Transformations-Spektrograph sowie ein Nah-Infrarot-Spektropolarimeter das Canada-France-Hawaii Telescope ergänzen. Derzeit wird für neue Forschungsprojekte eine Weitwinkel-Kamera (IMAKA) mit adaptiver Optik zum Einsatz auf Hawaii entwickelt.

Forschungsprojekte des Canada-France-Hawaii Telescope

Die Beobachtungen mit dem Canada-France-Hawaii Telescope sind unterschiedlich ausgerichtet. Um die Tiefe des Universums an diesem vorzüglichen Standort, dem Mauna-Kea-Observatorium, noch gründlicher kennenzulernen, findet eine 5 Jahre dauernde Himmelsdurchmusterung auf Hawaii mit 450 geplanten Beobachtungsnächten statt.

Damit werden Forschungsprojekte ergänzt, die sich u.a. mit der Erforschung der großräumigen Struktur des Universums beschäftigen.

Neben dem Blick zu weit entfernten Galaxien werden mit dem Canada-France-Hawaii Telescope auch erdnähere Objekte von Hawaii aus betrachtet. Forschungsprojekte hierzu mustern Asteroiden, das transneptunische Doppelsystem 1998 WW31 und Monde im Sonnensystem. Künftig dürfen sich für Beobachtungen an diesem Großteleskop des Mauna-Kea-Observatoriums auch fremde wissenschaftliche Institute bewerben.

Ebenso ergänzen die Forschungen des CFHT Untersuchungen anderer astronomischen Vereinigungen zum Zweck, das Universum, seine Entstehung und Entwicklung besser kennenzulernen.