Das Kitt-Peak-Nationalobservatorium ist ein frühes Beispiel namhafter Teleskopansiedlungen zum Zweck ehrgeiziger internationaler Forschungsprojekte. Sein größtes »Auge«, das Mayall Teleskop, ist hier seit 1973 in Betrieb und führt aktuell Beobachtungen zur Erforschung dunkler Materie durch.

Die Sonora-Wüste (Arizona, USA) ist ein weltweit begehrter Standort für Studien zur erdgebundenen »Wissenschaft von den Sternen« (Astronomie).

Hervorragende Beobachtungsbedingungen am Kitt-Peak-Nationalobservatorium

Hohe Berge in trockenen Wüsten, fernab lichtverschmutzter Städte und trüber Regenzeiten sind perfekt für astronomische Forschungsprojekte von Weltformat.

Diese genannten Superbedingungen »lockten« außer dem Mayall Teleskop neunzehn weitere namhafte Teleskopbetreiber zum Standort Kitt-Peak-Nationalobservatorium. Der Wüstenstandort wird seit 1958 für astronomische Beobachtungen in der Sonora-Wüste (Arizona, USA) auf dem über Gipfel des über 2.000 Meter hohen Kitt Peak genutzt.

Forschungsprojekte aller Standortteleskope am  Kitt-Peak-Nationalobservatorium (Arizona, USA) sind beispielsweise die Sonnenerforschung, Radioteleskopie und die Beobachtung erdnaher Objekte wie Asteroiden oder Kometen.

Das Mayall Teleskop ist auf Infrarotbeobachtung und die Suche nach extrem lichtschwachen Beobachtungen zur Erforschung dunkler Materie spezialisiert. Bekannt ist auch der Forschungsbeitrag zur Bestimmung der dynamischen Struktur elliptischer Galaxien.

Betriebsgeschichte und Instrumente des Myall Teleskops

1968 begannen die Bauarbeiten des Gebäudes am Kitt-Peak-Nationalobservatorium, das den 4 Meter Hochleistungsspiegel des Mayall Teleskops (Arizona, USA) aufnehmen sollte. Am 20. Juni 1973 empfing schließlich der für damalige Verhältnisse hyperpräzise Spiegel sein »First Light«.

Viele Verbesserungen waren im Zuge der Modernisierung der Beobachtungen nötig. So kam es, bedingt durch Temperaturschwankungen, zu Bildverzerrungen und verschwommenen Wiedergaben. Dagegen wurden 1997 22 Lüftungsöffnungen in die Kuppel eingearbeitet, um die Luftzirkulation zu verbessern und die Temperatur in geringeren Toleranzen regulieren zu können.

Das Ergebnis sind seitdem Aufnahmeergebnisse für Forschungsprojekte, die sich mit weit jüngeren Teleskopen messen können.

Die Instrumente des Myall Teleskops sorgen dafür, dass fast kein Licht vergeudet und jede noch so lichtschwache Kleinigkeit aufgenommen wird. Der Vier-Meter-Hauptspiegel, das Herzstück und größter Einzelspiegel am Kitt-Peak-Nationalobservatorium (Arizona, USA), wird von einer äquatorialen Montage unterstützt und bewegt, von Ost nach West.

Der NOAO CCE Mosaic Imager wird hier gesammelt und zu einem Quadrat zusammengesetzt, welches schließlich ein 5 cm Bild wiedergibt. Noch immer Forschungsprojekt, aber hier bereits erfolgreich, sind Beobachtungen mit dem Fourier-Transform-Spektrographen in Wellenlängenbereichen jenseits sichtbaren Lichts. 

Historisch bemerkenswerte Beobachtungen des Mayall Teleskops

Gleich nach Inbetriebnahme bewies das Mayall Teleskop (Arizona, USA), dass jeder Millimeter des Vier-Meter-Spiegels die Ausgaben wert war. So gibt es eine spektakuläre Aufnahme der Sombrero-Galaxie, die von dem »Neuling« am Kitt-Peak-Nationalobservatorium gemacht wurde.

Die Beobachtung hält deutlich ein Halo aus Sternen und Kugelsternhaufen um den kräftig ausgewölbten Bulk der Galaxie im Sternbild »Jungfrau« fest. Nur ein Jahr später war ein Aufnahmeerfolg eines Forschungsprojektes im Sternbild »Giraffe« (Nordhimmel) zu verzeichnen, der der Erforschung von Spiralgalaxien gilt.

Mayall zeigte am Beispiel NGC 1530 eine von wenigen Balkenspiralgalaxien mit länglichem Kern, wodurch die ganze Struktur langgezogen wirkt.

Auch in jüngerer Vergangenheit bewies das Mayall Teleskop, dass seine Bildqualität noch immer unter den Großteleskopen am Kitt-Peak-Nationalobservatorium (Arizona, USA) brillant ist.

Die Feuerradgalaxie wurde mit dem Weitfeld-Imaging-System Mosaik in bisher unerreichter Schärfe abgebildet, einschließlich gerade entstehender blauer Sterne in den Spiralarmen. Das Forschungsprojekt schaute dafür 22 Millionen Lichtjahre tief in das Sternbild »Großer Bär«.

Noch weiter laufen Beobachtungen zur Erforschung dunkler Materie. Dafür werden die Rotationskurven ferner Galaxien untersucht.