Ähnlich wie das Schmidt-Cassegrain-Teleskop funktioniert das Maksutov-Teleskop durch den »Cassegrain-Strahlengang«. Die wesentliche Verbesserung wird durch die besondere Form der Korrektionsplatte erreicht. Farbfehler werden fast vollständig behoben.

Optik als wissenschaftliche Fundgrube der Astronomie

Die Erfindung des Maksutov-Teleskops verdankt die Astronomie wie in vielen anderen Beispielen einem Optiker. 1942 fand der russische Optiker und Erfinder Dmitri Dmitrijewitsch Maksutow einen Weg, die Abberation des sphärischen Hauptspiegels fast komplett zu beheben. Er setzte vor die Öffnung eines Spiegelteleskops eine meniskusförmige Korrektionsplatte.

Aus anderen Teleskopen ist der sphärische Hauptspiegel im Inneren bekannt, der in der Mitte durchbohrt ist. Die auch beim Maksutov-Teleskop verwendete Kombination aus Linsen und Spiegeln nennt man »katadioptrisches System«. Bedeutend ist die Bauweise vor allem in der Astrofotografie.

Eine Linse an der vorderen Tubusöffnung in Meniskusform (mondförmig) korrigiert Abbildungsfehler des Hauptspiegels (sphärische Abberation). Direkt auf dieser Linse des Maksutov-Teleskops ist ein Sekundärspiegel aufgebracht, der übrige Farbfehler nahezu beseitigt.

Das Prinzip, das Maksutov erfand, wird nicht nur für Teleskope benutzt. Teleobjektive wie Kleinbildkameras fokussieren die Abbildung innerhalb des Tubus auf einer Filmebene. Dadurch verdoppelt sich die Brennweite des Systems. Gleichzeitig kann ein großes Bildfeld genutzt werden.

Maksutov-Reflektoren in Astronomie und Industrie

Praxisfreundlich an der Konstruktion ist die einfache Herstellung eines Maksutov-Teleskops bei gleichzeitig unübertroffener Abbildungsqualität. Eine kurze Bauweise sorgt dafür, dass mit dem Reflektor auf engem Raum und unter vielerlei Geländebedingungen gut gearbeitet werden kann. Jedoch behindert die Korrektionsplatte durch ihr hohes Gewicht die Handhabung bei komplizierten Beobachtungssituationen.

Einige Sternwarten verwenden die größten Modelle des Maksutov-Teleskops mit Öffnungen von 650 bzw. 700 mm erfolgreich. Sogar auf der Marssonde »Mars Express« wurde ein spezielles Maksutov-Modell verwendet, die HRSC-Kamera.

Bis vor wenigen Jahren war Carl Zeiss Jena das wichtigste Institut zur Produktion von Maksutov-Teleskopen. Inzwischen werden die Reflektoren wesentlich günstiger und in vergleichbarer Qualität auch von russischen, chinesischen und japanischen Optikherstellern angeboten – zur Freude von Astronomieeinsteigern und Hobbyastronomen.

Maksutov-Teleskope funktionieren so genial wie einfach. Deshalb entwickeln sich ständig neue Nutzungsmöglichkeiten. Mittels Adaptern können Kleinbildkameras an Okulare (Linsensysteme) von 1 1 ¼ Zoll (31,75 mm) angeschlossen werden. Sicherlich kennen Sie den Begriff »Russentonne« für scharfe, gut ausgeleuchtete Feldfotografie.