M81 und M82 (gute Amateuraufnahme)1

In den Kulturkreisen der nordamerikanischen Indianer waren die Asterismen des Sternbilds »Großer Bär« Bärenjunge hinter ihrer Mutter, in einigen Stämmen Jäger der »Großen Bärin«. Um jenseits der Legenden als Einsteiger die Suche nach Deep Sky Objekten zu erlernen, ist das Sternbild ein hervorragender Beobachtungspunkt.

Der »Kleine Wagen« trägt genau an seiner Deichselspitze den Polarstern. Innerhalb der weitläufigen Koordinaten findet sich eine ganze Reihe von Galaxien und anderen gravitativ in Beziehung stehender Objekten.

M81 – Drittgrößte und dritthellste Spiralgalaxie des Nordhimmels

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M81 (Hubble)2

Zu Zeiten von Charles Messier war die Spiralgalaxie M81 nur wenig schlechter beobachtbar als die nächst größeren Deep Sky Objekte Andromeda- und Dreiecksnebel. Dennoch konnte sie der eigentliche Entdecker Johann Elert Bode mit seinen einfachen Optiken bereits gut untersuchen und als spiralförmige Galaxie dem Messier-Katalog zuordnen. M81 im Sternbild »Großer Bär« ist nur wenig kleiner als unsere Milchstraße und kann schon mit Feldstechern beobachtet werden.

Die helle, große Spiralgalaxie »schmückt« sich mit einem kleineren Deep Sky Objekt, der irregulären Zwerggalaxie UGC 5336. Die beiden wechselwirkenden Galaxien im Sternbild »Großer Bär« gehören wiederum zur Galaxiengruppe M81, die nach dieser großen Spiralgalaxie im Zentrum benannt ist. Insgesamt bewegen sich in diesem Verbund ca. 60 Galaxien in unmittelbarer Nachbarschaft zur »Lokalen Gruppe«, in der die Milchstraße gebunden ist. Beide Galaxienhaufen wiederum korrespondieren innerhalb des Virgo-Superhaufens, dem geschätzte 2.000 Galaxien angehören.

Spiralgalaxie M82 – Scheibe mit bewegtem »Innenleben«

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M82 (Amateuraufnahme)3

Eigentlich galt das Deep Sky Objekt M82 einst zu den irregulären Galaxien ohne erkennbare Balken- oder Spiralstruktur. Jüngere astronomische Untersuchungen zeigen geringfügig ausgeprägte Spiralarme. Die ungewöhnliche Form könnte in Folge einer Kollision mit der größeren Nachbarin, der Spiralgalaxie M82, vor etwa 500 Millionen Jahren entstanden sein. Für ein solches Szenario im Sternbild »Großer Bär« spricht zum Beispiel die drastisch erhöhte »Starburst«-Rate (Sternentstehung) im Zentrum der Galaxie.

Das Weltraumteleskop »Hubble« enthüllte die vielschichtige Struktur des Deep Sky Objektes im Sternbild »Großer Bär«. So finden in M82 neben den erwähnten Starbursts entsprechend viele Supernova-Explosionen statt. Durch diesen rasanten Kreislauf aus Sternentstehung und Sternenende wird das enthaltene Gas innerhalb der Galaxie senkrecht zur Galaxieebene ausgeströmt. Eine weitere »düstre« Besonderheit ist die Röntgenquelle M82 X-1. Die Astronomen vermuten hier ein mittelschweres Schwarzes Loch, um das wahrscheinlich ein überschwerer Stern kreist.

Im Großen Bär befindet sich auch der Große Wagen.

Quellen

  1. “M81 and M82 Interacting galaxies” by john.purvis is licensed under CC BY 2.0, entnommen 06.01.2020
  2. “Grand Design Spiral Galaxy Messier 81 (M81)” by NASA Hubble is licensed under CC BY 2.0, entnommen 06.01.2020
  3. “M82” by s58y is licensed under CC BY 2.0, entommen 06.01.2020