Großer Wagen sterngucker.de

Großer Bär oder Großer Wagen? Ist doch das gleiche? Nicht ganz: der Große Wagen ist ein Teil des Sternbildes Großer Bär. Die beiden Konstellationen sind das ganze Jahr über zusehen und enthalten spannenden Objekte für den Astronomen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Große Wagen ist Teil des Großer Bärs, ein Sternbild am Nordhimmel.
  • Es besteht aus sieben hellen Sternen, die die Form eines Wagens oder einer Kasserolle bilden.
  • Die Sterne des Großen Bären sind Teil des Ursa Major-Melkwegs, einem der hellsten Teile unserer Galaxie, der von der Erde aus sichtbar ist.
  • Der mittlere Stern im Griff des Wagens heißt Mizar und ist ein Doppelsternsystem, das aus einem Paar von Sternen besteht, die eng genug beieinander stehen, um mit bloßem Auge als ein einziger Stern wahrgenommen zu werden.
  • Der Große Bär hat eine lange mythologische Geschichte und war in vielen Kulturen als symbolisches Tier bekannt.
  • Der Große Bär ist Teil einer Gruppe von Sternbildern, die als “große Dipper” bekannt sind und die in Nordamerika oft als Navigationssymbol verwendet werden.
  • Der Große Bär war einer der ersten Sternbilder, die von Astronomen kartiert wurden, und wird seit mindestens 400 v.Chr. von den Griechen und anderen Kulturen beobachtet.
  • Der Große Bär wird oft als ein wichtiger Referenzpunkt in der Astronomie verwendet und wird verwendet, um andere Sterne und Sternbilder zu lokalisieren.

Großer Wagen ist ganzjährig zu sehen

Der Große Bär und mit ihm der Große Wagen ist ein zirkumpolares Sternbild und geht über Deutschland niemals unter, da er dem Polarstern sehr nahe ist und ihn einmal in 24 Stunden umkreist.

Die sieben hellsten Sterne des Sternbilds bewegen sich dabei um den Polarstern wie Ochsen um den Göpel einer Dreschmaschine, weshalb die Römer den Großen Wagen “sieben Dreschochsen” nannten.

Großer Bär
Großer Bär (Ursa Major) am Nachthimmel. Der Große Wagen ist ein Teil davon.
Quelle: Till CrednerUrsaMajorCCCC BY-SA 3.0

Der benachbarte Sternenhüter ist dafür verantwortlich, die “Ochsen” zu hüten und wird deshalb auch als Ochsentreiber bezeichnet.

Im Herbst streift der Große Bär den Horizont und ist tief im Norden zu sehen, während er im Frühling allmählich wieder höher in den südlichen Himmel steigt und im Mai hoch im Zenit steht. Im Sommer zieht er sich dann wieder zurück in den Nordwesten.

Es ist also im Frühling am besten, das ganze Sternbild zu betrachten, da der Kopf und die Beine des Bären schwächer leuchten als die sieben Sterne des Wagens.

Mit etwas Übung kann man den riesigen Bären leicht erkennen, da sein Kopf nach Westen und sein Schwanz (die Deichsel des Wagens) nach Osten zeigt und seine Vorder- und Hinterläufe im Süden als eine Reihe strahlender Doppelpunkte zu finden sind.

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Wo finde ich den Großen Wagen am Nachthimmel?

Das Sternbild des Großen Bären ist immer am Himmel zu sehen, aber seine Position verändert sich je nach Jahreszeit und Uhrzeit. Es ist zirkumpolar, das bedeutet, es dreht sich um den Polarstern herum, der den Nordpol des Himmels markiert.

Der Polarstern kann leicht durch Verlängerung der hinteren Kante des Großen Wagens gefunden werden. Der Große Wagen ist wie ein Uhrzeiger und dreht sich während der Nacht rückwärts gegen den Uhrzeigersinn um den Polarstern.

Im Frühling steht er senkrecht über uns im Zenit, im Sommer hängt er an seiner Deichsel senkrecht herunter, im Herbst steht er knapp über dem Nordhorizont und im Winter steht er aufrecht auf seiner Deichsel. Am Morgenhimmel ist er in etwa in der gegenüberliegenden Position zum Abendhimmel zu sehen, da er sich während der Nacht weiterbewegt hat.

Obwohl die meisten Menschen nur die sieben hellsten Sterne des Großen Wagens kennen, kann man mit etwas Übung auch den gesamten Großen Bären erkennen, dessen Kopf nach Westen und dessen Schwanz (die Deichsel des Wagens) nach Osten zeigt.

Der Große Wagen als Wegweiser zu anderen Sternbildern

Der Große Wagen ist ein auffälliges Sternbild, das als Wegweiser zu anderen Sternbildern am Himmel dient. Wenn man die hintere Kante des Wagens um das Fünffache verlängert, trifft man auf den Polarstern, der den Himmelsnordpol markiert. Auf diese Weise kann man auch den Kleinen Bären, der sich am Himmel um den Polarstern herumdreht, finden.

Zudem kann man den Großen Wagen auch als “Springbrett” zu anderen Sternbildern nutzen. Wenn man eine gedachte Linie durch die beiden äußeren Sterne der Deichsel des Wagens zieht und diese etwa fünfmal verlängert, trifft man auf das Sternbild Leier.

Einmal verlängert, trifft man auf das Sternbild Schwan. Wenn man durch die mittleren Sterne des Wagens eine Linie zieht und sie etwa doppelt so weit verlängert, trifft man auf das Sternbild Kassiopeia.

Welche interessanten Objekte können im Großen Bären gefunden werden?

Der Große Bär, auch bekannt als Ursa Major, ist ein faszinierendes Sternbild, das zu jeder Jahreszeit am Himmel zu finden ist.

Dieses auffällige Sternbild enthält nicht nur den bekannten Sternhaufen Mizar und Alkor, die als “Pferd und Reiter” bekannt sind, sondern auch zahlreiche andere Sternhaufen, Galaxien und Nebel, die für Amateur-Astronomen von großem Interesse sind.

Großer Wagen
Sternkarte für den Großen Bär

Zu den bemerkenswerten Objekten im Großen Bären gehören zum Beispiel der helle offene Sternhaufen M37, der weit entfernte Spiralnebel M101 und die aktive Galaxie NGC 3079. Mit etwas Übung und einem Teleskop können diese und viele andere faszinierende Himmelsobjekte im Großen Bären entdeckt und erforscht werden.

Sterne

Im Großen Wagen gibt es ein interessantes astronomisches Objekt, das mit bloßem Auge zu sehen ist: einen Doppelstern, der aus den Sternen Mizar und Alkor besteht. Alkor ist dabei nur 12 Bogenminuten von Mizar entfernt und wird daher auch “Augenprüfer” genannt.

Obwohl sie wie ein Doppelstern aussehen, sind sie in Wirklichkeit drei Lichtjahre voneinander entfernt und haben kein physisches Verhältnis zueinander (scheinbarer Doppelstern).

Mizar und Alkor sind Teil von Mehrfachsternen: Alkor ist ein Dreifachsystem und Mizar ein Vierfachsystem.

Mit einem Fernglas kann man Mizar sogar in zwei Komponenten auflösen, die jeweils wiederum aus zwei Einzelsternen bestehen – ein Doppel-Doppelstern.

Nebel

Wenn ihr ein gutes Fernglas oder Teleskop besitzt, ist es eine gute Idee, sich das Sternbild des Großen Bären genauer anzusehen.

Es gibt dort einige schöne Objekte zu entdecken, sowohl in unserer Galaxie als auch darüber hinaus. Der Große Bär befindet sich weit entfernt von der Milchstraße, in Bereichen, in denen keine neuen Sterne geboren werden.

Eulen Nebel
Eulennebel

Deshalb werdet ihr in diesem Sternbild auch keine jungen Objekte finden. Trotzdem gibt es etwas Interessantes zu entdecken: den Eulennebel, auch bekannt als Messier-Objekt M97 oder NGC 3587. Es handelt sich dabei um einen Planetarischen Nebel, der erst vor etwa 6.000 Jahren entstanden ist und seinen Namen aufgrund seiner Form erhalten hat, die an eine Eule erinnert.

Galaxien

Im Großen Bären befinden sich mehrere Galaxien, darunter die beiden Spiralgalaxien M81 und M82.

M81 und M82.
Quelle: M81 and M82 Interacting galaxies” by john.purvis is licensed under CC BY 2.0

Beide Galaxien bieten für den Interessierten spannende Fakten:

  • M81 ist die hellste Galaxie im Bären, etwa 12 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von 90.000 Lichtjahren. In der Mitte der Galaxie befindet sich ein supermassives Schwarzes Loch, das etwa 70 Millionen Mal so schwer wie unsere Sonne ist.
  • M82, auch als Zigarrengalaxie bekannt, ist etwa 12 Millionen Lichtjahre entfernt und hat eine ungewöhnliche, verdrehte Form. Die Galaxie ist eine sogenannte Starburst-Galaxie, in der sich Sterne mit extrem hoher Rate bilden. Diese hohe Sternentstehungsrate wird vermutlich durch eine Wechselwirkung mit M81 hervorgerufen.
  • Eine weitere Galaxie im Bären ist NGC 3077, eine irreguläre Galaxie mit einem Durchmesser von 20.000 Lichtjahren. Sie befindet sich etwa 12 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und ist Teil der M81-Gruppe, zu der auch M81 und M82 gehören. NGC 3077 hat eine aktive Sternentstehungsregion, in der viele junge, massereiche Sterne geboren werden.

Insgesamt sind die Galaxien im Großen Bären sehr interessante Objekte für Astronomen und Amateurastronomen, da sie viele Einblicke in die Entstehung und Entwicklung von Galaxien liefern können.

Ausflug in die Mythologie

Im Lateinischen heißt das Sternbild Ursa Maior, was so viel wie “Große Bärin” bedeutet. In der griechischen Mythologie war die Große Bärin eigentlich eine Nymphe namens Kallisto, die zu Artemis, der Göttin der Jagd, gehörte. Zeus verliebte sich in Kallisto und nahm die Gestalt von Artemis an, um sie zu verführen.

Kallisto wurde schwanger, was Artemis so erzürnte, dass sie sie in eine Bärin verwandelte. Kallistos Sohn Arkas hätte seine Mutter in der Tiergestalt fast getötet, aber Zeus verwandelte auch ihn in einen Bären, den Kleinen Bären, und schickte beide an den Himmel.

Die Deichseln der Wagen im Großen und im Kleinen Bären stellen die Schwänze der beiden Bären dar, die von Zeus am Schwanz gepackt und zu den Sternen geschleudert wurden.

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