Was bietet uns der Sternenhimmel im Juli an spannenden Beobachtungsobjekten? Hier eine übersichtliche Zusammenfassung.

Sternenhimmel im Juli
Was ist los am Nachthimmel?

Das Wichtigste in Kürze

Auf der Nordhalbkugel gibt es im Juli einige wiederkehrende astronomische Beobachtungshighlights. Eine kleine Auswahl, auf die dich freuen darfst:

  1. Sichtbarkeit der Planeten: Mars, Venus, Saturn und Jupiter sollten alle gut sichtbar sein. Jupiter und Saturn sind in der ersten Hälfte der Nacht sichtbar, während Mars und Venus am besten kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang zu sehen sind.
  2. Mondphasen: Neumond am 1. Juli, Erstes Viertel am 8. Juli, Vollmond am 16. Juli und Letztes Viertel am 24. Juli. Diese verschiedenen Mondphasen bieten ausgezeichnete Möglichkeiten zur Mondbeobachtung.
  3. Saturn Opposition: Am 4. Juli erreicht Saturn seine Opposition, was bedeutet, dass er der Erde am nächsten ist und die ganze Nacht über sichtbar ist. Er ist auch heller als zu jedem anderen Zeitpunkt des Jahres.
  4. Merkur am besten sichtbar: Merkur erreicht am 16. Juli seine größte östliche Elongation. Dies ist die beste Zeit, um Merkur kurz nach Sonnenuntergang zu sehen.
  5. Delta-Aquariden-Meteorschauer: Dieser Meteorschauer beginnt Mitte Juli und erreicht seinen Höhepunkt am 28. oder 29. Juli. Es sind nicht die hellsten Meteore, aber unter guten Bedingungen können Sie etwa 20 Meteore pro Stunde erwarten.
  6. Das Sommerdreieck: Dieses markante Sternbild, bestehend aus den Sternen Deneb, Vega und Altair, ist in den Sommermonaten gut sichtbar.
  7. Die Milchstraße: Im Juli ist die Milchstraße besonders gut sichtbar. Suchen Sie an einem dunklen Ort ohne Lichtverschmutzung nach einer hellen Band von Sternen, die sich über den Himmel zieht.
  8. Andromeda Galaxie: Unter idealen Bedingungen mit geringer Lichtverschmutzung kann die Andromeda-Galaxie im Juli mit bloßem Auge gesehen werden.
  9. Ringnebel (M57): Dieser faszinierende planetarische Nebel im Sternbild Leier kann mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden.
  10. Doppelstern Albireo: Im Sommerhimmel ist der farbenprächtige Doppelstern Albireo im Sternbild Schwan ein wunderbares Teleskopziel.

Die Mondphasen im Juli 2023

Ende des Monats ist beste Zeit für die Beobachtung von Deep-Dky-Objekten. Der Mond ist sehr dunkel.

Mondphasen im Juli
Mondphase im Juli 2023

Sternenhimmel im Juli 2023

Im Juli kann man am Nachthimmel drei helle Sommersterne sehen: Deneb, Altair und Wega. Zusammen formen sie ein Dreieck, das “Sommerdreieck“. Nachts sieht man es hoch am Osthimmel.

Eine interessante Sache, die man bemerken kann, ist ein dunkler Fleck in der Milchstraße, genannt “Cygnus Rift“. Dieser dunkle Fleck ist eigentlich ein Streifen Staub in unserem Teil der Milchstraße, der das Licht der dahinterliegenden Sterne verdeckt.

Arcturus und Antares sind zwei besonders helle Sterne, die man im Juli gut sehen kann. Beide sind “Rote Riesen“, also sehr große und leuchtstarke Sterne. Arcturus ist der zweithellste Stern am Himmel und 22 Mal größer als unsere Sonne. Antares hingegen leuchtet nahe dem Südhorizont und ist besonders gut von den Tropen und der Südhalbkugel aus zu sehen.

Am 5. und 6. Juli kann man die beiden Zwergplaneten Ceres und Vesta im Sternbild Jungfrau sehen. Sie sind fast gleich hell und groß, obwohl Ceres eigentlich doppelt so groß ist wie Vesta. Eine Raumsonde namens “Dawn” hat Vesta letztes Jahr besucht und ist nun auf dem Weg zu Ceres.

Vier Planeten sind im Juli sichtbar: Venus, Merkur, Saturn und Mars. Venus sieht man morgens als hellen Punkt über dem östlichen Horizont. Merkur ist kurz vor Sonnenaufgang sichtbar, wenn auch noch sehr schwach.

Saturn bewegt sich im Sternbild Waage und sieht so aus, als würde er rückwärts laufen, weil die Erde auf ihrer Bahn schneller ist und ihn “überholt”. Am 21. Juli hält Saturn seine Bewegung an und man kann seine tatsächliche Richtung wieder erkennen.

Ein lustiger Fakt: Der Name “Antares” bedeutet “gegen Mars”. Die Römer gaben ihm diesen Namen, weil sie dachten, er wäre ein Widersacher ihres Kriegsgottes Mars wegen seiner rötlichen Farbe.

Die Planeten im Juli 2023

Obwohl Merkur sich bis Ende Juli tatsächlich weit genug von der Sonne entfernt, wird er bei uns trotzdem nicht am Abendhimmel erscheinen.

Venus erreicht im Juli ihre größte Helligkeit mit -4,7 mag. Ihr Beobachtungszeitraum endet jedoch Ende des Monats. Mit einem Fernrohr oder Fernglas können Sie die zunehmend schmaler werdende Sichel von Venus beobachten.

Am 10. kommt Mars Regulus, im Sternbild Löwe, sehr nahe. Um sie in der Abenddämmerung zu sehen, benötigen Sie ein Fernglas. Nach dem 10. verlagert sich Mars in den helleren Bereich des Himmels.

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Der Planet Mars durch ein Teleskop fotografiert
(Fotograf: James Bates. Equipment: Celestron Nexstar 8SE*, ZWO ADC, ASI224MC*)

Jupiter, der im Sternbild Widder steht, ist der Planet der späten Nacht. Am Morgen des 11. Juli gesellt sich der abnehmende Mond zu Jupiter.

Saturn, der Ringplanet, wird erst Ende August in Opposition stehen und ist daher erst in den späteren Abendstunden im Südosten sichtbar. In der Nacht vom 6. auf den 7. Juli wandert der Mond knapp unter Saturn hindurch.

Uranus, der im Sternbild Widder steht, wird ab Mitte Juli ein interessantes Objekt für die morgendliche Beobachtung.

Neptun im Sternbild Fische beginnt am 1. Juli seine Oppositionsschleife, stellt aber am Morgenhimmel immer noch eine Beobachtungsherausforderung dar.

Deep-Sky-Objekte im Juli 2023

Während die meisten der bisher erwähnten Ereignisse mit bloßem Auge sichtbar sind, wollte ich diesen Monat einen neuen Abschnitt hinzufügen, der sich mit all den Tiefraumobjekten befasst, die du sehen kannst.

Du wirst dafür Fernglas oder ein Teleskop benötigen, aber es lohnt sich! Denn im Sternenhimmel Juli 2023 gibt es viel Schönes zu sehen.

  1. M13 (Herkuleshaufen): M13 ist einer der beeindruckendsten Kugelsternhaufen des Nordhimmels und kann mit einem Fernglas oder kleinen Teleskop gesehen werden. Spannend ist, dass er etwa 300.000 Sterne enthält und etwa 25.000 Lichtjahre entfernt ist.
  2. M57 (Ringnebel): Im Sternbild Leier gelegen, ist der Ringnebel ein planetarischer Nebel – das ist, was von einem Stern übrig bleibt, der ähnlich wie unsere Sonne ist, wenn er stirbt. Tatsächlich wird unsere Sonne in einigen Milliarden Jahren wahrscheinlich ähnlich aussehen.
  3. M27 (Hantelnebel): Ein weiterer planetarischer Nebel, der aber eine hantelförmige Struktur hat. Er war das erste Objekt dieser Art, das entdeckt wurde.
  4. M31 (Andromeda-Galaxie): Unter idealen Bedingungen und mit bloßem Auge sichtbar, ist diese Spiralgalaxie unsere nächste große galaktische Nachbarin. Ein erstaunlicher Fakt ist, dass sie auf uns zurast und in etwa 4 Milliarden Jahren mit der Milchstraße kollidieren wird.
  5. M11 (Wildentenhaufen): Ein offener Sternhaufen, der wegen seiner Form so genannt wurde. Er ist einer der reichhaltigsten und kompaktesten offenen Haufen, die bekannt sind.
  6. Albireo (Beta Cygni): Obwohl es nicht technisch ein “Deep-Sky-Objekt” ist, ist Albireo ein wunderschöner Doppelstern im Schwan. Was es besonders macht, ist der deutliche Farbkontrast zwischen den beiden Sternen – einer ist blau und der andere ist gold.
  7. M81 und M82: Diese beiden Galaxien im Sternbild Großer Bär sind oft zusammen in einem Fernglas oder Teleskopfeld zu sehen. M82, auch bekannt als Zigarrengalaxie, ist besonders interessant, weil sie eine Starburst-Galaxie ist – eine Galaxie, in der Sternbildung auf extrem hoher Rate stattfindet.

Viel Spaß beim Beobachten der faszinierenden Himmelsobjekte!

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