heliozentrisches Weltbild
Geozentrisches Weltbild vs. heliozentrisches Weltbild1


Das geozentrisches Weltbild: die Erde liegt im Mittelpunkt von allem. Sie ist das Zentrum der Welt und alles andere bewegt um sie herum. Dazu zählen alle Sterne, der Mond sowie alle anderen Planeten.

Die Erde bewegt sich nicht und ruht im Zentrum. Dieses Weltbild entstand im alten Griechenland und wurde in ganz Europa als Wahrheit angesehen und akzeptiert. Es ist ein Schritt in der Entwicklung der Weltbilder.

Geozentrisches Welt – die Gründe für das Weltbild

Das geozentrische Weltbild beruht auf reinen Beobachtungen, die mit den alltäglichen Erfahrungen übereinstimmten. Die Idee hinter dem Weltbild gründete im Wesentlichen auf zwei Annahmen:

Die Erde ist stationär

Der Grundbaustein für das geozentrische Weltbild war, dass die Erde bewegungslos und stationär ist. Heute weiß jeder, dass sich die Erde um ihre eigene Achse dreht.

Im antiken Griechenland lehnte man diese Behauptung ab. Der Grund dafür war ein einfacher Denkfehler. Sie dachten, wenn sich die Erde drehen würde, dürften senkrecht nach oben geworfene Gegenstände nicht am gleichen Ort wieder auf den Boden aufschlagen.

Die Erde rotiert schließlich unter dem Gegenstand, während er sich in der Luft befindet. Da dies aber nicht beobachtete wurde, konnte sich die Erde nicht drehen, so dachten die alten Griechen.

Die Erde befindet sich im Zentrum

Die nächste Annahme war, dass die Erde das Zentrum von allem war und alles bewegt sich in ihre Richtung. Bekannt war, dass ein nach oben geworfener Gegenstand wieder zu ihr zurückkehrt. Beobachtungen belegen das eindeutig.

Was allerdings nicht bekannt war, war die Gravitationstheorie von Newton. Die Menschen glaubten noch an die Theorien von Aristoteles, die besagten, dass alle Gegenstände immer in Richtung Zentrum des Universums fallen.

Wenn beispielsweise die Sonne das Zentrum wäre, müssten alle Gegenstände in ihre Richtung fallen. Dies widerspricht den Beobachtungen der Griechen und wurde daher ausgeschlossen.

Da diese beiden Annahmen als wahr galten, ergab das geozentrische Weltbild durchaus Sinn. Hinzu kamen noch die Beobachtungen, dass sich die Sterne, der Mond und die Sonne am Nachthimmel bewegen. Die Schlussfolgerung war: Die Erde ist im Zentrum und alles dreht sich um sie herum.

Geozentrisches Weltbild nach Aristoteles

geozentrisches Weltbild Aristoteles
Aristoteles1

Den Grundstein für dieses Weltbild hatten die alten Griechen dem Philosophen Plato im Jahr 380 vor Christus zu verdanken. Die Ansichten von Plato basierten allerdings mehr auf mythischen Erzählungen als auf Mathematik. Später arbeitete Eudoxos von Knidos an einer Variante, die sich etwas mehr auf Mathematik stützte.

Er erklärte das Weltbild folgendermaßen: Alle Sterne sowie alle anderen beweglichen Himmelskörper sind an Kugelschalen gebunden. Diese bewegen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten um die Erde, welche der Mittelpunkt aller Kugelschalen war.

Aristoteles übernahm dieses Modell und erweiterte es. Er stellte beispielsweise die Behauptung auf, dass die Bewegung der inneren Kugelschalen durch die Bewegungen der äußeren herbeigerufen wurden. Exodos’ Weltbild bestand anfänglich aus insgesamt 25 Kugelschalen. Aristoteles war der Meinung, dass es mindestens 64 sein müssen, damit das System funktioniert.

Geozentrisches Weltbild nach Ptolemäus

Im Jahr 150 nach Christus verfasste er ein Werk namens Almagest. Darin beschrieb er sein geozentrisches Weltbild, auch bekannt als ptolemäisches Weltbild.

Seine Vorstellungen waren wesentlich komplizierter als die von Aristoteles und Eudoxos. Die Annahmen waren jedoch dieselben. Die Erde ist stationär und die Himmelskörper bewegen sich auf Kugelschalen. Er erfand ein komplexes System aus Kreisen und Hilfskreisen sowie zusätzlichen Achsen. Mit seinem Modell war es endlich möglich, Vorhersagen über die Positionen der Planeten zu treffen, sogar viele Jahre im Voraus.

Sein Weltbild galt über 1400 Jahre als die Wahrheit, bis es schließlich vom heliozentrischen Weltbild abgelöst wurde.

Geozentrisches Weltbild – so war es aufgebaut

Wenn man sich an den reinen Beobachtungen am Nachthimmel orientiert, ist das Weltbild gar nicht so abwegig, wie es uns aus heutiger Sicht erscheint.

Am Himmel sind Tag und Nacht verschiedene Himmelskörper zu sehen, die sich über uns bewegen. In einem Zeitfenster von 24 Stunden haben sie ihre Runde beendet und beginnen anschließend wieder von vorn.

Die Sterne verändern ihre Position relativ zueinander nicht und bewegen sich alle gemeinsam. Da sich ihre Abstände zueinander nicht ändern, nennt man sie Fixsterne.

Laut dem geozentrischen Weltbild sind die Sterne an einer Kugelschale befestigt, die die Erde umgibt und sich einmal am Tag um diese dreht. Schon damals wussten die Griechen, dass sich die Schale mit einer enormen Geschwindigkeit drehen muss.

Zwischen den Sternen sind manchmal andere Himmelskörper zu beobachten, die sich unabhängig von diesen zu bewegen scheinen. Diese Sterne wurden Planeten genannt.

Planet bedeutet übersetzt Wandelstern. Da sich die Planeten unabhängig von den Sternen bewegen, musste jeder einzelne eine eigene Kugelschale haben. Sonne und Mond betrachtete man ebenfalls als Planeten.

Zusammengefasst sieht das geozentrische Weltbild wie folgt aus: Die Sterne sind alle auf der äußersten Kugelschale befestigt. Die Planeten inklusive Sonne und Mond befinden sich jeweils auf eigenen Kugelschalen. Die Erde ist im Zentrum, stationär und bewegungslos.

Probleme mit dem geozentrischen Weltbild

Die alten Philosophen waren gute Beobachter und erkannten daher schon bald erste Probleme und Ungereimtheiten, die mit dem System nicht zu erklären waren.

Helligkeitsschwankungen

Ein Problem war beispielsweise die Helligkeitsschwankung des Mars’. In einem Jahr leuchtet er deutlich heller als die Sterne und im nächsten ist er kaum noch von diesen zu unterscheiden. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass er der Erde mal näher ist und sich dann wieder von ihr entfernt. Dies widerspricht der Theorie von den perfekten Kreisbahnen auf den Kugelschalen.

Schleifenbewegungen

Ein weiteres Problem sind die von uns aus beobachtbaren Schleifenbewegungen der Planeten. Der Mars verlangsamt sich manchmal bis zum Stillstand, um sich anschließend genau entgegengesetzt weiterzubewegen. Nach wenigen Wochen wiederholt sich dieser Zyklus. Mit dem geozentrischen Weltbild ist dies nicht zu erklären.

Merkur und Venus

Merkur und Venus lassen sich stets nur am Tageshimmel beobachten. Weder Aristoteles noch Ptolemäus konnten dieses Phänomen erklären. Der Grund dafür ist, dass sich die Planeten immer in der Nähe der Sonne befinden. Laut ihrem Weltbild sollte es einen Zeitpunkt geben, wo dies nicht mehr der Fall ist.

Quellen

  1. After Lysippos creator QS:P170,Q4233718,P1877,Q192222, Aristotle Altemps Inv8575, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons