Johannes Kepler
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Johannes Kepler war Mathematiker, Astronom und Physiker oder schlicht gesagt ein Genie. Er hat die Astronomie in ein neues Zeitalter gelenkt und seine “Keplerschen Gesetze” zu den Planetenbewegungen werden Ihnen sicherlich ein Begriff sein.

Kepler erstellte im Dreißigjährigen Krieg Horoskope für den berühmten General Wallenstein. Zudem brachte er der Mathematik seiner Zeit entscheidende Fortschritte.

Johannes Kepler: Lebensstationen eines Wissenschaftlers

Johannes Kepler wurde 1571 in Weil der Stadt geboren. An der Stiftsschule in Maulbronn machte er 1588 sein Examen. Bereits drei Jahre später, im Jahr 1591, wurde Kepler Hochschullehrer in Tübingen.

1594 wechselte er mit 23 Jahren als Mathematiklehrer nach Graz. Hier arbeitete er an kosmologischen Theorien und schrieb Briefe an Galileo Galilei. 1597 heiratete er Barbara Müller. Das Paar sollte fünf Kinder bekommen, wovon zwei bereits früh starben.

1601 nahm Johannes Kepler die Stelle als kaiserlicher Hofmathematiker in Prag an. Er schrieb in dieser Zeit die Horoskope für mehrere habsburgische Kaiser.

1609 erschien sein Astronomia nova mit bahnbrechenden Entdeckungen, die Sie heute als Keplersche Gesetze kennen. 1612 zog Kepler als Mathematiker nach Linz.

Er heiratete seine zweite Frau und bekam mit ihr weitere sechs Kinder. Zwischen 1615 und 1621 kümmerte sich Kepler um die Verteidigung seiner Mutter, die als Hexe angeklagt war. Ihm gelang die Freilassung, jedoch starb Katharina Kepler ein halbes Jahr später an ihren Haftfolgen.

Kepler selbst kam nach zunehmenden Problemen mit der katholischen Kirche bei General Albrecht von Wallenstein unter, der sich von ihm Horoskope erstellen ließ. 1630 starb Johannes Kepler im Alter von 58 Jahren in Regensburg.

Die Keplerschen Gesetze

Johannes Kepler Gesetze
Zusammenfassung der Keplerschen Gesetze1

Zu den außergewöhnlichsten Entdeckungen von Johannes Kepler gehören bis heute die von ihm aufgestellten Gesetze zu den Bewegungsbahnen von Planeten. Insgesamt gibt es drei dieser Gesetze. Mit seinen ersten astronomischen Erkenntnissen festigte Kepler das heliozentrisches Weltbild. Ein Meilenstein in der Entwicklung der weiteren Weltbilder.

Dieses Weltbild nach Nikolaus Kopernikus besagt, dass sich die Planeten um die Sonne drehen. Kepler führte theoretische und theologische Debatten zu diesem Thema durch.

Als Kopernikaner brachte er Beweise für die Richtigkeit der Annahmen des Polen Kopernikus. Nachdem das heliozentrische System belegt war, konnte Kepler seine Gesetzmäßigkeiten festlegen.

Das erste Keplersche Gesetz beschreibt die Bahnen genauer, mit denen die Planeten um die Sonne kreisen. Kepler bezeichnet die Planetenbahn als Oval. Heute wird von elliptischen Bahnen gesprochen.

Das zweite Gesetz von Johannes Kepler erklärt, dass ein Planet in Sonnennähe schneller in Bewegung ist als ein sonnenferner Planet.

Im dritten Keplerschen Gesetz wird die Zeit spezifiziert, die die Planeten für eine Umkreisung der Sonne benötigen.

Weitere bahnbrechende Werke

Neben den Keplerschen Gesetzen konnte der Wissenschaftler weitere Entdeckungen und Erfindungen im Bereich der Astronomie und Physik machen.

Allem voran sei das Keplersche Fernrohr zu nennen. Zwar wurde das Fernrohr kurz vor seiner Zeit erfunden, doch Kepler entwickelte es weiter und führte Berechnungen zur Funktionsweise dieses Instrumentes durch. Des Weiteren befasste sich Kepler mit der Kristallographie.

Er entdeckte die stetig gleichen Formen der Schneeflocken, obwohl es sich bei jeder Flocke um ein einzigartiges Gebilde handelt. Kepler war zudem einer der Ersten, der erkannte, dass die Gezeiten auf der Erde im Zusammenhang mit dem Mond stehen.

Außerdem erfasste Kepler eine Supernova, die heute als Keplers Stern bekannt ist und die letzte beobachtete Supernova in der Milchstraße war. Das letzte große Werk von Johannes Kepler waren die Rudolfinischen Tafeln. Auf diesen Tafeln konnte der Wissenschaftler die Positionen der Planeten mit einer nie dagewesenen Genauigkeit bestimmen.

Johannes Kepler und seine Horoskope

Johannes Kepler war als Astrologe ein gefragter Mann. Hierdurch durfte er als kaiserlicher Hofmathematiker die Horoskope für die habsburgischen Kaiser Rudolf II., Matthias I. und Ferdinand II. schreiben.

Kepler war davon überzeugt, dass die Konstellation der Himmelskörper Auswirkungen auf den Menschen und auf irdische Ereignisse hat. Über 800 Horoskope, die aus Keplers Feder stammen, sind in die heutige Zeit überliefert.

Einst hatte er zur Aufgabe, eine Prognose für das Jahr 1595 zu erstellen. Nachdem einige seiner Vorhersagen zutrafen, worunter der Einfall der Türken oder eine bittere Kälte zählten, war die Akzeptanz von Kepler deutlich gestiegen.

Dies brachte ihn höchstwahrscheinlich mit dem berühmten General Albrecht von Wallenstein zusammen, der sich 1608 ein erstes und 1624 ein zweites Horoskop von Kepler erstellen ließ.

Wallenstein forderte jedoch mehr Informationen zu seiner unmittelbaren Zukunft, was Kepler allerdings ablehnte.

Keplersche Fassregel in der Mathematik

Im Bereich der Mathematik ist Johannes Kepler heute noch durch seine Berechnungen zu Rauminhalten bekannt. Er wollte den Inhalt von Weinfässern bestimmen, da diese trotz unterschiedlichem Aussehens immer mit der gleichen Menge berechnet wurden.

Dies gelang ihm und ist heute als Keplersche Fassregel in der Mathematik ein bekannter Begriff. Noch wichtiger ist aber wohl Keplers Arbeit mit Logarithmen.

Nachdem er die Chance erkannte, mit Logarithmen die umfangreichen Rechenarbeiten in der Astronomie zu beschleunigen, setzte er sich für einen erhöhten Bekanntheitsgrad dieser Rechenform ein.

In seinem Chilias logarithmorum schrieb Kepler eine Erklärung des Logarithmenprinzips, welche die bisherigen Kenntnisse dazu in den Schatten stellten.

Quellen

  1. HankwangKepler laws diagramCC BY-SA 3.0