Perseus – Einige prominente Sternkonstellationen ziehen sich direkt über dem Band unserer Milchstraße am Nordhimmel entlang, unter anderem das Sternbild Perseus. Wie um seine berühmten Nachbarn, ranken sich um diesen Helden der griechischen Mythologie viele, teils widersprüchliche Geschichten. Mitteleuropäische Beobachter sehen die Sterne des Perseus am günstigsten am Herbst- und Winterhimmel. Die höchste Aufmerksamkeit gilt dem Sternbild während der Aktivitätsmaxima zweier Meteorströme, die aus seinem Radianten im Juli sowie im September ihren Sternschnuppenregen am Himmel »ausgießen«.

Das Wichtigste in Kürze

  • Perseus ist eines der 88 offiziell anerkannten Sternbilder und liegt nördlich des Äquators.
  • Es wurde nach dem griechischen Mythos von Perseus benannt, einem Helden, der die Gorgonen Medusa enthauptete und deren Kopf der Legende nach in den Himmel warf, wo er zum Sternbild Cassiopeia wurde.
  • Perseus ist bekannt für seine vielen interessanten Himmelsobjekte, darunter offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, Emissionsnebel und Galaxien.
  • Einige der bekanntesten Himmelsobjekte in Perseus sind der Perseus-Doppelsternhaufen, zwei offene Sternhaufen, die eng beieinander liegen und mit bloßem Auge sichtbar sind, sowie der California-Nebel, ein Emissionsnebel, der im sichtbaren Licht eine charakteristische Form aufweist.
  • Perseus enthält auch den Kassiopeia-A-Überrest, einen Überrest einer Supernova, der aus dem Material besteht, das bei der Explosion eines massereichen Sterns freigesetzt wurde.
  • Eine interessante Tatsache über Perseus ist, dass es das Radiant (den Ausgangspunkt) des jährlichen Perseiden-Meteorschauers ist, einer der bekanntesten und spektakulärsten Meteorströme des Jahres, der im August zu sehen ist.
  • In der Astrologie wird Perseus mit Eigenschaften wie Tapferkeit, Entschlossenheit und Unabhängigkeit in Verbindung gebracht.
  • Das Sternbild Perseus wurde erstmals von dem griechischen Astronomen Ptolemäus im 2. Jahrhundert nach Christus beschrieben.

Perseus, der sagenumwobene Held der griechischen Mythologie

Seinen Platz am Nordhimmel erkämpfte sich der Sohn des Göttervaters Zeus und der Sterblichen Danaë in zahlreichen Kämpfen und schicksalhaften Begegnungen. Berühmt bis in unsere Tage ist das Sternbild für seine List, mit der er der Medusa (als Stern »Algol« symbolisiert) das todbringende Haupt abschlug. Sein Sternbild begleitet auf dem Band der Milchstraße das Nachbarsternbild »Andromeda«, die er vor einem Meeresungeheuer rettete und aus Dankbarkeit zur Ehefrau bekam. Von seinen beiden Meteorströmen sind die Perseiden am bekanntesten.

Weil der Perseus-Mythos selbst sehr umfangreich ist, ranken sich um viele seiner Sterne ebenfalls eigene Geschichten. »Algol« etwa ist die ältere, arabische Bezeichnung für »Kopf des Dämonen«, den die Menschen der Antike in Medusa erkannten. Wer am Nordhimmel die Gegend um das Sternbild Perseus aufmerksam beobachtet, kann nachvollziehen, dass die Position auf der Milchstraße in Verbindung mit dem Mythos zu antiken Zeiten als »Unheilsgestirn« gefürchtet war. Seine Meteorströme galten daher als fatales Omen.

Wo am Himmel finde ich Perseus?

Im Spätherbst und Winter ist das Sternbild Perseus am besten sichtbar, da es zu dieser Zeit hoch am Himmel steht. Es befindet sich zwischen den markanten Sternbildern des Fuhrmanns mit seinem Sternenfünfeck und der Cassiopeia. Die Geliebte von Perseus, Andromeda, zeigt ebenfalls in seine Richtung.

Perseus

Um das Sternbild zu finden, kann man der Sternenlinie von Andromeda folgen, die vom Herbstviereck aus zu sehen ist. Das Sternbild hängt an Herbstabenden als Sternenkette unter Cassiopeia am Himmel und zwischen den beiden Sternbildern befindet sich ein Paar von Sternhaufen, die man mit einem Fernglas betrachten kann.

Die beiden Haufen mit den Namen h und chi Persei enthalten viele Sterne, die etwa 7400 Lichtjahre von uns entfernt sind. Mit bloßem Auge sind jedoch nur diffuse Flecken zu erkennen.

Was gibt es im Sternbild Perseus zu beobachten?

Das Sternbild Perseus bietet eine Vielzahl von Himmelsobjekten, die mit bloßem Auge oder mit Teleskopen beobachtet werden können. So weiß man, bevor man ein Teleskop kaufen möchte, was man beobachten kann. Hier sind einige der interessantesten Objekte, die man im Sternbild sehen kann:

  • Der Perseus-Doppelsternhaufen: Es handelt sich um zwei eng beieinander liegende offene Sternhaufen, die mit bloßem Auge als verschwommener Fleck am Himmel sichtbar sind. Mit einem Teleskop lassen sich jedoch zahlreiche Sterne in beiden Haufen erkennen.
  • Der California-Nebel: Ein Emissionsnebel, der im sichtbaren Licht eine charakteristische Form aufweist und an der Grenze zum benachbarten Sternbild Stier liegt. Der Nebel kann mit einem Teleskop betrachtet werden.
  • NGC 869 und NGC 884: Zwei weitere offene Sternhaufen, die auch als “Westliche” und “Östliche” Perseus-Doppelhaufen bekannt sind. Sie können mit einem Teleskop beobachtet werden.
  • Der Kassiopeia-A-Überrest: Ein Überrest einer Supernova, der aus dem Material besteht, das bei der Explosion eines massereichen Sterns freigesetzt wurde. Der Überrest kann mit einem Teleskop betrachtet werden.
  • Die Perseiden-Meteore: Jedes Jahr im August können die Perseiden-Meteore beobachtet werden, die aus dem Sternbild zu kommen scheinen.
  • Andere Galaxien und Sternhaufen: Im Sternbild gibt es zahlreiche Galaxien und Sternhaufen, die mit einem Teleskop beobachtet werden können, darunter NGC 1023, NGC 1260 und IC 348.

Wissenschaftliche Besonderheiten im Sternbild

Ein Vorteil bei der Beobachtung des Sternbilds ist eine Ansammlung von Dunkelwolken, die das Licht von Hintergrundsternen in diesem Bereich der Milchstraße abschwächt. Einige der helleren Sterne dieser Konstellation des Nordhimmels sind imposante Mehrfachsternsysteme. Ihr Verhalten (z.B. Helligkeitsschwankungen) wurde von den Arabern als »Teufelszeug« beschrieben, wodurch z.B. »Algol« zu seinem weiteren Beinamen als »Teufelsstern« kam. Die beiden Meteorströme (Perseiden / September-Perseiden) sind mit ca. 2.000 Jahren Aufzeichnungsgeschichte leicht jünger als die Beschreibungen des Helden Perseus selbst.