Cassiopeia

Direkt auf dem Spiralarm unserer Milchstraße sitzt das Sternbild Cassiopeia, dessen Sterne als »Himmels-W« des Nordhimmels bekannt sind. Tatsächlich bilden die fünf hellsten Sterne die Form des flach und weit hingekritzelten Buchstaben W.

Die mittlere W-Spitze zeigt fast direkt zum Polarstern. Diese Orientierungshilfe macht Kassiopeia zu einem viel aufgesuchten zirkumpolaren Sternbild. Außerdem verläuft der »Nullmeridian« des Himmels, also die 0° Rektaszension (der Kolur), nahe dem östlichsten Stern Caph (Beta Cassiopeiae).

Das Wichtigste in Kürze

  • Cassiopeia ist ein markantes Sternbild am nördlichen Himmel, das aus fünf hellen Sternen besteht, die eine W-förmige Formation bilden.
  • Die hellsten Sterne in Cassiopeia sind Schedar (Alpha Cassiopeiae) und Caph (Beta Cassiopeiae).
  • Das Sternbild Cassiopeia ist benannt nach der mythologischen Königin Cassiopeia, die in der griechischen Mythologie die Frau des Königs Cepheus und die Mutter der Prinzessin Andromeda war.
  • In Cassiopeia gibt es mehrere interessante Himmelsobjekte, wie den offenen Sternhaufen Messier 52, den Reflexionsnebel IC 59 und den Emissionsnebel IC 63.
  • Cassiopeia enthält auch den pulsierenden Veränderlichen Stern Delta Cephei, der als Prototyp der Delta-Cephei-Sterne dient und zur Bestimmung kosmischer Entfernungen verwendet wird.
  • Das Sternbild Cassiopeia gehört zur Milchstraßen-Galaxie und liegt in der Nähe des galaktischen Äquators.
  • Cassiopeia ist ein auffälliges Sternbild und kann von den meisten Orten auf der Nordhalbkugel aus beobachtet werden, besonders im Herbst und Winter.
  • In einigen Kulturen wurde Cassiopeia als eine Art Thron oder Sitz dargestellt, auf dem die Götter und Himmelswesen Platz nahmen.

Mythos der Eitelkeiten: Die Entstehung des Sternbildes nach griechischer Erzählung

Die mythologische Vorlage des zirkumpolaren Sternbilds Kassiopeia war nach griechischer Überlieferung Andromedas Mutter und Gattin des Kepheus. Als die eitle Person ihre eigene Schönheit größer als jene der Nereiden wähnte, flehten jene Töchter des Meeresgottes Nereus um Genugtuung bei Poseidon. Der schickte zur Rache sein Meeresungeheuer aus, welches fortan Ufer, Land und Gut verwüstete.

Die eitle Königin sollte ihre Tochter und zugleich einzige Erbin des Königspaares opfern, um das Ungemach zu beenden. Als Perseus das Scheusal tötete und das Mädchen von ihren Ketten befreite, erhielt er Andromeda aus Dank zur Frau.

Verewigt wurden alle Beteiligten der Legende als Sternbilder am Nordhimmel, darunter Kassiopeia direkt am Rand der Milchstraße.

Bereits Ptolemäus beschrieb das Sternbild Cassiopeia unter den 48 antiken Sternbildern. Vielleicht lockte die Form des W am Band der Milchstraße schon immer viele Beobachterblicke in diese Gegend des Nordhimmels. Möglicherweise machte der Mythos neugierig auf die zirkumpolare Orientierungshilfe.

Im 17. Jahrhundert gab es theologische Versuche, aus der Kassiopeia ein Sternbild »Maria Magdalena« zu kreieren. Doch der klassische Name setzte sich auch im aktuell anerkannten 88-Sternbilder-Katalog durch.

Zufällig beobachtete Weltraumphänomene

Im Jahr 1572 ereignete sich im Sternbild Kassiopeia eine so starke Supernova, dass Tycho Brahe das Ereignis am zirkumpolaren Nachthimmel aufzeichnete. Der Rest einer Supernova von 1680, Kassiopeia A, ist heutzutage auf der Erde messbar.

John Flamsteed katalogisierte für den Nordhimmel am 16.08.1680 einen Stern »3 Cassiopeiae« nahe der Milchstraße, den spätere Beobachter jedoch nicht mehr finden konnten. Per Lichtecho rekonstruierte das Hubble-Weltraumteleskop Verlauf und Typ der Supernova.

Das Röntgenteleskop Chandra fand inzwischen die Röntgenquelle im Ereigniszentrum. Nach spektralen Untersuchungen handelt es sich um einen etwa 2,8 Millionen Kelvin heißen Neutronenstern.

Wo finde ich Cassiopeia am Nachthimmel?

Cassiopeia ist ein gut sichtbares und auffälliges Sternbild, das aus fünf hellen Sternen besteht, die eine W- oder M-förmige Formation bilden.

Es ist zirkumpolar, was bedeutet, dass es nie untergeht und daher immer am Himmel zu finden ist. Kassiopeia befindet sich in der Nähe des Polarsterns und dreht sich um ihn herum.

Das Sternbild ist Teil der Milchstraße und bietet einen Blick auf einen dichten Sternenteppich hinter den hellen Sternen. Ein Stern in Cassiopeia, Rho cassiopeia, ist ein Kandidat für eine Supernova-Explosion, die irgendwann in der Zukunft stattfinden könnte.

Cassiopeia ist ein faszinierendes und lohnendes Ziel für Sternenbeobachtungen und bietet viele interessante Himmelsobjekte, die man entdecken kann.

Was kann man in Cassiopeia beobachten

Cassiopeia ist ein Sternbild, das viele interessante Himmelsobjekte bietet, die man beobachten kann. So weiß man, bevor man ein Teleskop kaufen möchte, was man beobachten kann. Einige davon sind:

  • Offener Sternhaufen Messier 52: Ein relativ junger offener Sternhaufen, der aus mehr als 100 Sternen besteht und leicht mit einem Teleskop zu sehen ist.
  • Emissionsnebel IC 63: Ein leuchtender Nebel, der von den Sternen in der Umgebung beleuchtet wird und sich wie ein Ring um einen dunklen Fleck in der Mitte herum bildet.
  • Reflexionsnebel IC 59: Ein Nebel, der das Licht von umliegenden Sternen reflektiert und als bläuliche Wolke erscheint.
  • Delta Cephei: Ein pulsierender Veränderlicher Stern, der dazu verwendet wird, Entfernungen im Universum zu messen und der als Prototyp der Delta-Cephei-Sterne dient.
  • Supernova-Kandidat Rho Cassiopeiae: Ein Stern, der möglicherweise in der Zukunft als Supernova explodieren wird und dann als heller Punkt am Himmel erscheinen könnte.

Diese Himmelsobjekte können mit einem Teleskop oder einem Fernglas beobachtet werden und bieten eine faszinierende Möglichkeit, die Schönheit und Komplexität des Universums zu erkunden.