Unter allen Sternbildern am Himmel ist das Siebengestirn im Sternbild Stier berühmt und viel benannt. Bereits Sumer erwähnte die Plejaden als »Siebengottheit der großen Götter«. Eine nicht bestätigte Darstellung dieses Deep Sky-Objektes findet sich auf der »Himmelsscheibe von Nebra« (zu finden im Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle, Sachsen-Anhalt).

Offener Sternhaufen M45 – Die Plejaden

M45 – Die Plejaden1

Obwohl die Plejaden 380 Lichtjahre von der Erde entfernt leuchten, sind sie am Nordhimmel von September bis April mit bloßem Auge sichtbar. Ursache hierfür ist die große Zahl heller Sterne, wegen derer dieses Deep Sky-Objekt schon von Anbeginn der Menschheit als mystisches, landwirtschaftliches Symbol und als Tierkreiszeichen gilt.

Da die Plejaden-Hauptsterne besonders hell leuchten, wirkt die Sternengruppe besonders nah. Vergleicht man den offenen Sternhaufen mit unserem Mond, so erscheint das Deep Sky-Objekt etwa viermal so groß.

Traditionell gehören nur 6 der 7 Hauptsterne zu den Plejaden. Pleione nämlich ist ein Veränderlicher Stern. Seine Helligkeit macht ihn nur in den starken Phasen am Rand der Sternengruppe sichtbar. Alle Sterne des Siebengestirns finden sich leicht unter der Rektaszension 3h 47.4m und der Deklination +24° 07′.

Die Sterne der »Siebengottheit«

Insgesamt umfasst der offene Sternhaufen der Plejaden, im Messier-Katalog unter M45 verzeichnet, mindestens 1200 bekannte Sterne. Bereits mit einfachen astronomischen Hilfsmitteln sind viele junge, bläuliche Sterne zu sehen. Weiter gehören der Maja-Nebel NGC 1432, der Merope-Nebel NGC 1435 und weitere, ebenfalls bläuliche Reflexionsnebel zu diesem Deep Sky-Objekt.

Der hellste Hauptstern ist »Alkione«. Er strahlt 1.400 Mal heller als unsere Sonne. »Atlas« ist dunkler und etwas weiter von uns entfernt. Weiter gehören »Elektra«, »Maja«, »Merope«, »Taygeta«, der bereits erwähnte Veränderliche »Pleione«, »Celaeno«, »Asterope« und »Tau« zu den klassischen Plejaden-Hauptsternen. Nicht alle Sterne des Deep Sky-Objektes sind gleichzeitig erkennbar. Zu bestimmten Bedeckungszeiten schwankt die Zahl zwischen 6 und 9. Meist jedoch stehen 7 am Nachthimmel. Daher rührt der klassische Name »Siebengestirn«.
Die Plejaden sind für traditionelle Volksgruppen wie z.B. die Beduinen Jahreszeiten. So gehen nach ihrem Jahreslauf die Sterne zur Kornreife auf und zur Zeit der Regen (» … wenn das Tal zum Bach wird …«) unter. Ebenso planten die Griechen und Römer ihre Saat- und Handelsereignisse nach der Bewegung des markanten Deep Sky-Objektes.

Quellen

  1. NASA, ESA, AURA/Caltech, Palomar Observatory, Pleiades_largeCC BY-SA 3.0, entnommen 11.01.2020